Franziskaner nehmen Abschied von Reutte

In Reutte sind am Sonntag die letzten vier Franziskanerbrüder verabschiedet worden. Die Entscheidung nach 386 Jahren in der Marktgemeinde das Kloster zu schließen, hatte zuletzt zu Protesten geführt.

Am Sonntag kamen trotz schlechten Wetters viele Reuttener, um sich persönlich von Pater Alois, den Brüdern Johannes Nepumuk, Franziskus und Josef zu verabschieden. Jahrelang hatten die Franziskaner in der Gemeinde gebetet, gearbeitet und gelebt. Er blicke in Dankbarkeit auf die lange Zeit in Reutte zurück, erklärte Pater Josef. Die große Verbundenheit mit der Marktgemeinde bleibe bestehen. Man müsse Neues wagen, damit Neues wieder aufgehe, so Pater Josef.

Zu wenige Mitbrüder für Verbleib

386 Jahre haben die Franziskaner in Reutte gewirkt. Als die Entscheidung näher rückte, gab es Proteste. Unterschriften wurden für den Verbleib gesammelt. Die Zeichen der Zeit würden aber die Entscheidung notwendig machen. Es würden ihnen die Mitbrüder ausgehen, bedauert Provinzial Pater Oliver Ruggenthaler die Entscheidung. Daher müsse man wohl überlegte Schritte setzen, an welchen Orten der Orden bleiben könne.

Nachnutzung des Areals noch nicht fixiert

Der Bürgermeister von Reutte, Alois Oberer, zeigte sich tief betroffen und enttäuscht, dass diese Entscheidung getroffen worden sei. Nun müsse man aber vorwärts schauen. Ab Montag werde man einen Seelsorgeraum haben, wo die aktive Mitarbeit der Gläubigen und der Gemeinde verstärkt gefragt sein werde. Der Provinzial der Franziskaner will jetzt mit der Gemeinde intensive Gespräche führen, denn die Nachnutzung des Areals mitten im Ort ist noch nicht geklärt. Die Marktgemeinde habe das Angebot erhalten, das gesamte Areal zu übernehmen. Es gäbe Gedanken etwa in Hinblick auf betreutes Wohnen, so Oberer.

Die vier Brüder werden in den nächsten Tagen nach Telfs, Schwaz, Lienz und Graz wechseln.