2014 kühlster Sommer seit neun Jahren

Der heurige Sommer hat die tiefsten Temperaturen und die wenigsten Sonnenstunden seit 2005 gebracht. Diese Zahlen präsentiert die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) in ihrer ersten Sommer-Bilanz. Am wärmsten war es am 9. Juni in Innsbruck.

Der Juni war noch warm, sonnig und trocken, der Juli und August bereits kühl, trüb und nass. In Summe liege der Sommer 2014 zwar noch über dem vieljährigen Mittel, aber die letzten Sommer seien ungewöhnlich warm gewesen, so Alexander Orlik von der ZAMG. Das vieljährige Mittel bezeichnet den Zeitraum von 1981 bis 2010, in dem Wetterdaten registriert wurden.

Mangel an Sommertagen

Die Sonne kam von Juli bis August wenig zum Vorschein. Südlich des Alpenhauptkammes vom Tiroler Oberland bis Kärnten gab es zehn bis 30 Prozent weniger Sonnenschein. Neben Innsbruck gab es auch in Salzburg und Graz rund 20 Prozent weniger Sommertage (25°C und mehr). Von den Tropentagen (30°C und mehr) gab es in Innsbruck und Klagenfurt sogar 40 Prozent weniger. Sieben davon gab es im heurigen Sommer in Innsbruck, das sind 39 Prozent weniger Tropentage als in einem durchschnittlichen Sommer.

Dafür gab es bei der Regenmenge im Tiroler Oberland stellenweise ein Plus bis zu 45 Prozent. Das sind etwa 80 Regentage mehr als im Zeitraum von 1981 bis 2010.

Strömender Regen im Strandbad in Mattsee (Flachgau)

ORF

Bei der Regenmenge gab es österreichweit ein Plus von knapp zwei Prozent.

Höchste und niedrigste Werte in Tirol

Die Extremwerte des Sommers 2014 kommen aus Tirol. Die höchste Lufttemperatur wurde am 9. Juni in Innsbruck gemessen. Die 37,5°C wurden im Laufe des Sommers nur noch in Neusiedl am See und in Waidhofen an der Ybbs erreicht. Am Brunnenkogel (Bezirk Imst) wurde auf 3.437 m Seehöhe am 1. Juni mit minus 10°C die niedrigste Temperatur gemessen. Unter 1.000 m war es in Ehrwald (Bezirk Reutte) mit 0°C am kältesten. Mit 620 Stunden war die Gemeinde Rinn bis jetzt der sonnenreichste Ort Tirols in diesem Sommer.

Baggersee unter wolkigem Himmel

ORF

Im August gab es in den Landeshauptstädten nur neun statt 16 Sommertagen.

Tiefdruckgebiete statt Azorenhoch

Nach dem Rekordsommer 2013, der seit Messbeginn 1967 als der sechstwärmste gilt, hat sich sein Nachfolger als durchschnittlich erwiesen. Dies verdanken wir laut ZAMG dem Ausbleiben des Azorenhochs. Dieses konnte sich nicht gegen Tiefdruckgebiete durchsetzen. Anfang des Sommers brachten die Schlechterwetterfronten aus dem Süden noch milde Temperaturen. Spätestens ab August war damit Schluss, die Wetterfronten kamen nun aus Nord-Westen.

Link: