Streit über sektorales Fahrverbot in Südtirol

Das sektorale Fahrverbot auf der Brennerautobahn, das mit 2015 in Tirol greifen soll, sorgt auch südlich des Brenners für Diskussionen. Während Umweltverbände sich darüber erfreut zeigen, fordern Wirtschaftsverbände Ausnahmeregelungen.

Das sektorale Fahrverbot soll Transporte bestimmter Güter, wie etwa Abfälle, Aushub oder Steine von der Straße auf die Schiene verlagern. Auf österreichischer Seite des Brenners erhofft man sich dadurch rund 200.000 Lkw-Fahrten weniger pro Jahr - mehr dazu in Tirol will wieder sektorales Fahrverbot

In Südtirol befürchten Wirtschaftstreibende negative Auswirkungen für heimische Unternehmen. Diese müssten für ihre Transporte einen enormen Umweg in Kauf nehmen, wenn sie diese nicht durch Tirol befördern könnten.

Umweltschützer bewerten Gesundheit höher

Andreas Riedl vom Dachverband für Umweltschutz stellt aber das Interesse von rund 40.000 Anrainern vor das Interesse einzelner Unternehmer. Die aktuelle Verkehrssituation habe negative Auswirkungen auf die Gesundheit der Südtiroler Bevölkerung. Man müsse daher klären, ob die Gesundheitsgrenzwerte eingehalten würden oder ob man eventuelle negative Auswirkungen auf die Südtiroler Wirtschaft anders abfedern könne.

Handelskammer will Ausnahmen für Südtiroler Lkws

Die Handelskammer in Bozen fordert, dass Transporte mit Ursprung in Südtirol vom sektoralen Fahrverbot ausgenommen werden. Dass es dann zu einer Verbesserung der derzeitigen Emissionsbelastung kommt, halten die Umweltverbände für unrealistisch.