Lkw-Fahrer findet Steuerakten im Altpapier

Ein schwerwiegendes Datenleck hat offensichtlich das Finanzamt Innsbruck: Beim Altpapier-Abtransport in Hall fielen einem Lkw-Fahrer tonnenweise ausgefüllte Steuerakte entgegen, adressiert an das Finanzamt. Vom Finanzamt Innsbruck gab es dazu am Mittwoch eine erste Stellungnahme.

Der Vorfall ereignete sich vergangene Woche in Hall in Tirol. Der 52-jährige Lkw-Fahrer Ernst Hofer aus Scheibbs in Niederösterreich sollte dort bei einer Recyclingfirma Altpapier abholen. „Da sind mir dann plötzlich die Zettel entgegen gefallen“, schildert Hofer gegenüber ORF Radio Tirol.

„Unterlagen von Magistern und Doktoren“

Bei näherer Betrachtung erkannte er „Versicherungsnummern, Adressen, Geburtsdaten, Kontonummern und andere persönliche Daten“. Einige dieser Arbeitnehmerveranlagungen aus den Jahren 1990 bis 2000 habe er mitgenommen, „um etwas in der Hand zu haben“, so Hofer weiter, den Rest der Papierberge – circa eine Tonne – habe er wie geplant in eine Papierfabrik gebracht.

Finanzbeamte bei Shreddervorgang anwesend

Beim Finanzamt Innsbruck, von wo die Unterlagen stammen sollen, sagte am Mittwoch der Leiter der Behörde, Matthias Jenewein, es gebe klare Vorschriften für die Entsorgung. Die Akten würden nach Möglichkeiten der Technik entsorgt werden. In aller Regel werde das ein Shreddervorgang sein. In der Regel würden Bedienstete vom Finanzamt mit einem eigenen Lkw in ein entsprechend befugtes Gewerbeunternehmen fahren, dort den Shreddervorgang begleiten und dann mit einem Zertifikat nach Hause kommen, in dem bescheinigt sei, dass die Akten datenschutzrechtlich entsorgt worden seien.

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