Asyl: 100 Plätze jetzt, weitere 100 bis Jahresende

Bis Ende des Jahres sollen in Tirol 200 zusätzliche Plätze für Asylwerber geschaffen werden, 100 davon im nächsten Monat. Dies kündigte Soziallandesrätin Christine Baur (Grüne) am Mittwoch im Anschluss an einen runden Tisch an.

Von Landesseite werden Plätze in Kleinvolderberg geschaffen, der Rest wird in Gemeinden gesucht. Damit will das Land Tirol seine Quote bis Ende des Jahres erfüllt haben und zukünftig 2.000 anstatt wie bisher 1.800 Asylwerber betreuen. „A la longue wollen wir noch weitere 100 Plätze in Tirol schaffen, sodass wir dann insgesamt 2.100 Asylwerber in Tirol unterbringen können“, erklärte Baur.

Heim am Hofgarten in zu schlechtem Zustand

Das Heim am Hofgarten in Innsbruck, das Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer (Für Innsbruck) zuletzt ins Spiel gebracht hatte - mehr dazu in Oppitz: Heim am Hofgarten für Flüchtlinge - sei indes nicht für die Unterbringung von Flüchtlingen geeignet, meinte die Soziallandesrätin. „Wir haben uns das Haus angeschaut. Es war aber seit zwei Jahren nicht mehr in Betrieb und es jetzt zu adaptieren würde sich finanziell nicht ausgehen“, fügte sie hinzu.

v.l. Michael Kerber vom Diakonie-Flüchtlingsdienst, Gemeindeverbandspräsident Ernst Schöpf, LRin Christine Baur, Wipptals Planungsverbandsobmann Alfons Rastner und Caritas-Direktor Georg Schärmer

Land Tirol

Beim runden Tisch erörterten Michael Kerber vom Diakonie-Flüchtlingsdienst, der Tiroler Gemeindeverbandspräsident Ernst Schöpf, LRin Christine Baur, der Wipptaler Planungsverbandsobmann Alfons Rastner und Caritas-Direktor Georg Schärmer (v.l.) die Frage der Unterbringung von Flüchtlingen.

Auch Kirche stellt Quartiere bereit

70 der 100 Plätze, die noch innerhalb des nächsten Monats geschaffen werden, wollen Oden und die Diözese Innsbruck zur Verfügung stellen, sagte Caritasdirektor Georg Schärmer. In welchem Kloster das sein werde, sagte Schärmer nicht. Außerdem werde sich die Diözese Innsbruck bemühen, noch weitere Unterbringungsplätze einzurichten. „Unsere Botschaft ist, dass wir bereit sind Menschen aufzunehmen“, betonte Schärmer. Harsche Kritik des Direktors ernteten hingegen einige Politiker. „Das Thema Asyl ist nicht geeignet, um damit billige und populistische Politik zu machen“, empörte er sich.

Am runden Tisch nahmen der Tiroler Gemeindeverbandschef Ernst Schöpf, der Wipptaler Planungsverbandsobmann Alfons Rastner, Landesrätin Christine Baur, Caritas-Direktor Georg Schärmer und Miachel Kerber vom Diakonie-Flüchtlingsdienst sowie Vertreter kirchlicher Institutionen teil.

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