Heftige Kritik an Kosten für Handyparken

Am Freitag soll in Innsbruck das Handyparken starten. Kaum ist die Möglichkeit, die Parkgebühr über das Mobiltelefon zu bezahlen nach mehreren Jahren endlich auf Schiene, hagelt es Kritik. Von „Abzocke der Bürger“ bis zu „modernem Raubrittertum“ ist die Rede.

Als Abzocke der Bürger und der Wirtschaft bezeichnet der Innsbrucker Stadtrat Franz X. Gruber (ÖVP) das neue Handyparken in Innsbruck. Zwar habe man sich dafür auch immer stark gemacht, dass aber jede Aktion bis zu 50 Cent koste, nannte Gruber eine bittere Pille. Er verstehe nicht, dass die ausgewählten Anbieter nicht auf einen minimalen und verträglichen Tarif herunter gehandelt werden konnten, oder die Stadt die zusätzlichen Kosten übernehme.

Überall dort, wo die Tarife so hoch seien, werde das Angebot kaum genutzt- etwa in Linz oder Salzburg. Ohne zusätzliche Handygebühren werde das System in Wien angeboten, hier werde das System auch gut angenommen.

FPÖ sieht „modernes Raubrittertum“

FP-Landesparteiobmann Markus Abwerzger bezeichnet das Parkraumbewirtschaftsungskonzept in Innsbruck als modernes Raubrittertum. Das Handypark-Desaster zeige, dass die Stadtregierung chaotisch agiere so die FPÖ.

Regina Stanger, die Obfrau der Wirtschaftskammer Bezirksstelle Innsbruck Stadt betonte, dass es drei Jahre gedauert habe, bis das Handyparken in Innsbruck endlich verwirklicht werde. Wolle man den Wirtschaftsstandort Innsbruck nicht riskieren, müsse man bei solchen Projekten in Zukunft schneller handeln.

Zusätzliche Transaktionskosten

Neben den regulären Parkgebühren müssen Handyparker in Innsbruck noch eine Transaktionsgebühr zwischen 19 und 50 Cent pro Parkvorgang bezahlen, teilte die Stadt in einer Aussendung mit. Einige Anbieter würden auch günstigere Pauschalen anbieten - mehr dazu in Zusatzkosten bei Handyparken in Innsbruck.

Gabriele Pfeiler, Geschäftsführerin von Trafficpass, einem der zukünftigen Handyparken-Anbieter in Innsbruck, verweist auf zusätzliches Service, wie z.B. die Information, ob man überhaupt in einer gebührenpflichtigen Zone steht und dass der Parkschein in Kürze ausläuft. Viele Autofahrer wüssten gar nicht, dass die Anbieter von Handyparken sich selbst finanzieren müssten. Hier wünscht sich Pfeiler Unterstützung durch die Gemeinden.

Stadt soll Zusatzkosten abfangen

Die Zusatzkosten beim Handyparken sollen nach dem Wunsch der Partei der Innsbrucker Bürgermeisterin, Christine Oppitz-Plörer (FI), über die Mehreinnahmen durch das Kurzparkzonenkonzept abgefangen werden. „Wir wollen jedenfalls keine zusätzlichen Gebühren für die Nutzung von Handyparken“, erklärte Klubobmann Lukas Krackl in einer Aussendung.