Bozen hat die beste Privatuni Italiens

Die Universität Bozen belegt in einem Ranking der besten nicht-staatlichen Klein-Universitäten Italiens den ersten Platz. Der Direktor der Uni verweist auf die Wichtigkeit von Kooperationen mit anderen Universitäten.

Die Freie Uni Bozen kann sich freuen. Auf der Liste der besten Universitäten Italiens rangiert sie dieses Jahr auf dem Ersten Platz. Das Ranking wird von der italienischen Tageszeitung „La Repubblica“ herausgegeben. Die Südtiroler Uni schaffte es in der Sparte der nicht-staatlichen Klein-Universitäten die übrigen Konkurrenten hinter sich zu lassen. Nun hofft die Universität Bozen auf mehr Studenten.

Studiengänge sind praxisorientiert

Bestimmte Kriterien wie Betreuungsverhältnis zwischen Lehrenden und Studierenden, sowie Stipendienmöglichkeiten oder Karriereaussichten für Absolventen waren ausschlaggebend für die Bewertung der Universitäten. Dahingehend sieht der Direktor der Freien Universität Bozen, Günther Mathà, seine Bildungseinrichtung weit vorne. „Wir haben eine Politik der kleinen Schritte gemacht. Wir sind mit der Lehre gestartet und haben in diesem Bereich versucht eine hohe Qualität zu erreichen. Wir haben viel von anderen Universitäten gelernt, und wir haben verstanden, das Studierende in erster Linie einen Arbeitsplatz brauchen und deshalb sind unsere Studiengänge von Anfang an sehr Praxisorientiert gestaltet.“ Und die Zahlen sprechen für sich. 70 Prozent der Uni-Absolventen in Bozen finden bereits innerhalb eines Jahres einen Job.

Uni Bozen Schild

ORF

Südtiroler Hochschülerschaft skeptisch

Vor allem das mehrsprachige Unterrichtskonzept an der Bozener Uni ist ein Erfolg. Direktor Mathà sieht den Kernerfolg der Universität in ihrem Konzept. „Wir haben von Anfang an erkannt, dass wir eine Nischenuniversität sind. Wir haben einen begrenztes Studienangebot und wir haben gemerkt, dass es trotz der Nähe zu anderen Universitäten der beste Weg ist eine Kooperation zu finden“, so Mathà.

Auch die Südtiroler Hochschülerschaft ist über die geplanten Kooperationen erfreut, dennoch ist sie über den Zeitpunkt der Umsetzung noch misstrauisch. „Prinzipiell sehen wir zusätzliche Kooperationen positiv. Auch Ansätze gibt es schon, z.B. Studienanerkennungen, allerdings wird gerade bei Kooperationen mit der Uni Innsbruck oder Uni Trient immer noch sehr viel in Sonntagsreden verpackt und die Daten hinken immer ein bisschen hinterher“, erklärt Martin Fink, Mitarbeiter der Südtiroler Hochschülerschaft.

„Wichtige Kriterien sind nicht im Ranking enthalten“

Auch dem Ranking steht er in gewissen Punkten skeptisch gegenüber. So bemängelt er fehlende Kriterien in der Bewertung wie zum Beispiel die Wohnungssituation in den jeweiligen Universitätsstädten. „Wir wissen, dass es in Bozen schwierig ist eine günstige Wohnung zu finden und das ist ein großes Problem für Studierende.“ Außerdem hoffe die Südtiroler Hochschülerschaft nun, dass sich die Verantwortlichen in der Universität nicht auf ihren Lorbeeren ausruhen und weiter an der Qualität der Uni Bozen arbeiten, so Fink.

Am 19. August endet übrigens die allgemeine Bewerbungsfrist für das kommende Studienjahr, dann folgt ein mehrstufiges Auswahlverfahren.

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