18 Monate Haft für Haller Brandstifter

Wegen des Brandes in der Haller Altstadt im März hat sich am Donnerstag der mutmaßliche Brandstifter am Landesgericht Innsbruck verantworten müssen. Der 22-Jährige wurde nicht rechtskräftig zu 18 Monaten Haft - davon zwölf Monate bedingt - verurteilt.

Das Feuer war am 17. März gegen 22.30 Uhr in einem Zimmer im ersten Stock des Gebäudes ausgebrochen. Der 22-Jährige zündete in der Wohnung der Großeltern im Gästezimmer des ersten Stocks einen mit Benzin getränkten Teppich an. Das Feuer breitete sich rasch aus. Die Löscharbeiten dauerten bis in die Morgenstunden. Sie gestalteten sich wegen der Dachkonstruktion und der besonderen Lage sehr schwierig und konnten nur mit Atemschutz durchgeführt werden - mehr dazu in Großeinsatz der Feuerwehren in Hall.

Feuerwehr im Einsatz in Hall

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Feuerwehreinsatz am Dach

22-Jähriger hätte Dachboden ausbauen wollen

Der 22-Jährige war wenige Tage nach dem Brand von der Polizei ausgeforscht worden. Laut seinem Anwalt hätte der Angeklagte den Dachboden im Haus seiner Großeltern ausbauen dürfen. Die Großmutter bremste aber, weil ihr der Umbau und die damit verbundenen Strapazen zu mühsam erschienen. Der 22-Jährige wollte nur ein Zimmer beschädigen um so einen Vorwand für den Umbau zu haben, so sein Anwalt. Nachdem er das Feuer gelegt hatte, verließ er das Haus der Großeltern und ging in seine Wohnung, die nur zwei Häuser weiter liegt.

Fußfessel kann für sechs Monate beantragt werden

Vor Gericht zeigte sich der Mann einsichtig. Es sei eine große Dummheit und ein dummer Plan, der überhaupt nicht durchdacht war, gewesen, so der 22-Jährige. Das Haus habe er aber nicht abfackeln wollen.

Der Schöffensenat unter Vorsitz von Richterin Verena Offer sah das am Donnerstag anders. Er habe damit rechnen müssen, dass das Haus brennen würde. Als mildernd sah der Schöffensenat das umfangreiche Geständnis, die Reumütigkeit und die Wiedergutmachung des Schadens. Das Urteil lautete 18 Monate Haft – davon zwölf bedingt. Vermutlich wird der junge Mann für die sechs Monate eine Fußfessel beantragen. Diese Möglichkeit wurde ihm eingeräumt.