Gries: Verzögerung bei Ankunft von Asylwerbern

Der für Anfang Juli geplante Einzug von Flüchtlingen in ein Heim in Gries am Brenner verzögert sich. Noch ist eine Genehmigung von der Gemeinde ausständig. Unklar ist nachwievor, wann die ersten Asylwerber nach Gries kommen werden.

Im Flüchtlingsheim in Gries am Brenner ist alles vorbereitet für die Asylwerber. Die zuständige Landesrätin Christine Baur (Grüne) hatte ihre Ankunft für Anfang Juli angekündigt. Der Termin hält aber nicht. Grund dafür ist unter anderem eine fehlende Betriebsanlagengenehmigung der Gemeinde.

„Wir müssen da sauber prüfen. Es wird probiert, das so schnell wie möglich abzuwickeln“, erklärt Bürgermeister Karl Mühlsteiger. „Wir spielen nicht auf Zeit“, so der Bürgermeister.

Gemeinde vermisst Informationen

Der Bürgermeister berichtet über angespannte Stimmung in der Gemeinde beim Thema Heim für Asylwerber. „Wir sind verunsichert“, sagt er. Seit einer Gemeindeversammlung vor zwei Wochen wurden keinerlei Informationen an die Zuständigen in Gries weitergeleitet, kritisiert er. „Wir erhalten Informationen momentan nur aus der Presse. Aber ich hoffe, dass seitens des Landes bald Klarheit geschaffen wird, wie viele Flüchtlinge nun in Gries aufgenommen werden“, sagt Mühlsteiger.

Ursprünglich war die Aufnahme von 50 Asylwerbern in dem Heim in Gries geplant. In „Tirol heute“ am Dienstag sagte Landesrätin Baur, dass sie die Bedenken der Bevölkerung ernst nehme. Diese wünsche sich ein verträgliches Ausmaß. „Bis zu 30 Flüchtlinge sollen dort vor Ort wohnen“, erklärt Baur. Der Obmann des Planungsverbandes habe zugesagt, zu schauen, ob es noch weitere 20 Plätze in der Region gibt.

Tirol bei Asylwerberquote säumig

Dennoch drängt das Land auf eine rasche Einigung mit Gries. Der Druck des Bundes ist groß. Tirol ist österreichweit zusammen mit Salzburg Schlusslicht, wenn es um die Erfüllung der Aufnahmequote von Asylwerbern geht. Derzeit sind knapp 1.700 Flüchtlinge in Tirol. Damit erfüllt Tirol nur 84 Prozent der Quote. Um das zu ändern, sollen bis zum Sommer 100 weitere Flüchtlinge aufgenommen werden - mehr dazu: Tirol Schlusslicht bei Aufnahme von Flüchtlingen.