Arbeitslosenquote steigt in Tirol langsamer

Tirol kommt in der Juni-Arbeitslosenstatistik mit einem blauen Auge davon. Im Vergleich zu 2013 stieg die Zahl der Arbeitslosen um zehn Prozent. Das ist der zweitbeste Wert Österreichs, nur in Vorarlberg stieg die Zahl weniger. Das AMS meldet positive Signale.

Handel (17,4 Prozent mehr Arbeitslose) und Bau (22,3 Prozent mehr Arbeitslose) kämpfen weiter am Tiroler Arbeitsmarkt. In der Herstellung von Waren und im Tourismus ist die Zahl im Vergleich zu Juni 2013 nur gering gestiegen, heißt es in der Arbeitsmarktstatistik, die Dienstagvormittag veröffentlicht wurde. Um die weitere Beschäftigungsentwicklung im Tourismus korrekt einzuschätzen, sei es aber noch zu früh.

Stark gestiegen ist die Zahl der Langzeitarbeitslosen: 1.206 Menschen waren länger als ein Jahr vorgemerkt, laut AMS ist das eine Steigerung von 56,2 Prozent.

Auch gegenläufige Trends

Positiv zu erwähnen sei im Juni der Rückgang der Arbeitslosigkeit bei jungen Menschen. Bei den 15- bis 19-Jährigen ging die Arbeitslosigkeit um 12,6 Prozent gegenüber Juni 2013 zurück, in allen anderen Altersgruppen stieg sie weiter an, am stärksten (um 24,1 Prozent) in der Gruppe der über 50-Jährigen.

AMS-Chef Anton Kern sieht erfreuliche Signale vom Stellenmarkt: Dem AMS wurden im Juni 2014 um 8,1 Prozent mehr offene Stellen gemeldet als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Auch die Zahl der gemeldeten Lehrstellen ist mit 1.808 höher als vergangenes Jahr (plus 5,2 Prozent).

Im Österreichvergleich

Insgesamt waren im Juni 19.173 Tirolerinnen und Tiroler als arbeitslos vorgemerkt, das ist eine Arbeitslosenquote von 5,8 Prozent. 314.000 Tirolerinnen und Tiroler - auch das sind mehr als im Vorjahr - haben eine Anstellung. Dass die Arbeitslosigkeit im Juni um zehn Prozent gestiegen ist, entspricht laut AMS dem Bundestrend. Tirol schneidet dabei recht gut ab, denn im Österreich-Schnitt stieg die Arbeitslosigkeit um mehr als 16 Prozent, in Wien und Oberösterreich sogar um mehr als 20 Prozent.

In Tirol besuchten im Juni 2.349 Tirolerinnen und Tiroler eine Schulung, das sind um 305 mehr als im Juni des Vorjahres. In anderen Bundesländern sind es mehr als 10.000.

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