Toter bei Absturz von Heereshubschrauber

Ein Hubschrauber des Bundesheeres ist am frühen Dienstagnachmittag im Raum Wattener Lizum abgestürzt. An Bord waren drei Besatzungsmitglieder. Eine Person kam bei dem Absturz ums Leben, zwei weitere wurden schwer verletzt.

Bei dem tödlich verunglückten Mann handelt es sich um einen 30-jährigen Unteroffizier aus Niederösterreich. Bei den beiden Verletzten handelt es sich um eine 28-jährige Einsatzpilotin und einen 35-jährigen Luftaufklärer. Sie stammen ebenfalls aus Niederösterreich.

Nach dem Unfall seien beide ansprechbar gewesen, sagt Pierre Kugelweis, ein Sprecher des Militärs. Die beiden Verletzten wurden in die Klinik nach Innsbruck geflogen, wo sie noch am Dienstagnachmittag operiert wurden. Beide sind nicht in Lebensgefahr, heißt es vonseiten der Klinik.

abgestürzter Helikopter

APA/BUNDESHEER/PUSCH

Besatzung setzte Notruf ab

Der Unfall ereignete sich gegen 13.00 Uhr im Hochgebirge in den Tuxer Alpen im Bereich der Klammalm im Zuge der Übung „Schutz 2014“. Über die Unfallursache ist noch nichts bekannt. Der Hubschrauber war zum Zeitpunkt des Unglücks alleine unterwegs. Für den Unfall gibt es auch keine Zeugen. Deshalb ist auch nicht bekannt, aus welcher Höhe der Hubschrauber abgestürzt ist. Nach dem Aufprall setzte die Pilotin noch einen Notruf ab, worauf die Rettungskette in Gang gesetzt wurde. Das Verteidigungsministerium hat sofort eine Flugunfallkommission eingesetzt, die den Unfallhergang untersuchen soll. Einen Erstbericht erwartet das Ministerium in den nächsten Tagen.

abgestürzter Helikopter

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„Wrack ist sehr stark zerstört“

Das Bundesheer sprach zunächst von einer „harten Landung“ des Hubschraubers. Im Fliegerchargon wird damit ein nicht planmäßiges, hartes Aufsetzen auf dem Boden bezeichnet. Erst im Laufe des Nachmittags stellte sich heraus, dass es doch ein schwerer Flugunfall gewesen ist. „Das Wrack ist sehr stark zerstört“, sagte Militärsprecher Kugelweis in einem Livegespräch in „Tirol heute“ Dienstagabend.

Minister kommt an Unglücksstelle

Noch am Dienstag wurde Verteidigungsminister Gerald Klug (SPÖ) an der Unfallstelle erwartet. Er will sich an Ort und Stelle ein Bild machen. Den Angehörigen des Verstorbenen sprach der Minister in einer Aussendung „unser tief empfundenes Beileid und unsere Anteilnahme“ aus.

Der Hubschrauber des Typs OH-58 B „Kiowa“ ist ein leichter Verbindungshubschrauber. Er besitzt einen Zweiblatthaupt- und -heckrotor mit freiliegender Heckrotorwelle, ein Kufenlandegestell und ist mit einem Turbinentriebwerk ausgerüstet und für fünf Personen zugelassen. „Die Maschine ist am neuesten Stand der Technik“, sagte Militärsprecher Kugelweis.

Militärübung wurde abgesagt

Der Unfall ereignete sich im Rahmen der Bundesheerübung „Schutz 2014“. An der größten Bundesheerübung des Jahres, die von 10. bis 18. Juni in Tirol und Vorarlberg über die Bühne geht, nehmen 5.500 Soldaten, 39 Panzer-, neun Luftfahrt- und 400 sonstige Heeresfahrzeuge teil. Die Übung „Schutz 2014“ wurde wegen des Vorfalls sofort abgebrochen.

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