Fahrplan für Isel-Nominierung steht

Die Isel wird als Natura 2000-Gebiet nachnominiert. Jetzt geht es unter anderem darum, welche Flächen zum Überleben der Deutschen Tamariske unter Schutz gestellt werden sollen. In Matrei in Osttirol fand dazu am Dienstag ein erster Runder Tisch statt.

Mit dem EU-Beitritt hat sich Österreich zur Umsetzung zweier Naturschutzrichtlinien - der Vogelschutz-Richtlinie und der Fauna-Flora-Habitat Richtlinie - verpflichtet. Wesentlicher Inhalt dieser Habitat-Richtlinie ist die Schaffung des europäischen Schutzgebietsnetzwerkes Natura 2000, zu dem alle Mitgliedsstaaten beizutragen haben.

Österreich hat bereits 219 Gebiete für Natura 2000 nominiert, 13 davon sind in Tirol, die zusammen rund 14,5 Prozent der Landesfläche abdecken.

EU mahnt Nachnominierungen ein

Trotzdem hat die Europäische Kommission am 30. Mai 2013 mit einem Mahnschreiben weitere Gebietsmeldungen eingefordert - mehr dazu in - Tirol bei Natura-2000-Gebieten säumig. Im Mittelpunkt steht die Nachnominierung der Isel und ihrer Zubringer als Lebensraum der Ufer-Tamariske.

Für Diskussionen sorgen auch die von seltenen Grasarten geprägten „Alpinen Pionierformationen des Caricion bicoloris-atrofuscae“, wie sie unter anderem am Piz Val Gronda vorkommen, und die Bergmähwiesen.

Der Planungsverband 34 hat bereits eine Untersuchung in Auftrag gegeben, um herauszufinden, welche Gebiete in Osttirol von der schützenswerten Deutschen Tamariske des Typs FFH3230 besiedelt sind.

Deutsche Tamariske

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Deutsche Tamariske

Andreas Köll, Obmann des Planungsverbandes, fordert, dass nur diese Flächen als Schutzgebiet nach Brüssel gemeldet werden sollen. Der Biologe Wolfgang Retter hingegen ist der Ansicht, dass der gesamte Flusslauf für die Deutsche Tamariske wichtig sei.

Fahrplan für Nachnominierung

Die Abteilung Umweltschutz beim Amt der Tiroler Landesregierung hat einen Fahrplan zur Nachnominierung von Natura 2000 Gebieten ausgearbeitet. Anfang Juli sollen zwei Gutachten fertig sein, die das genaue Vorkommen der deutschen Tamariske des Typ FFH3230 klären sollen. Bis Septemer soll dann für alle im Mahnschreiben genannten Lebensraumtypen und Arten der Nachnominierungsbedarf festgestellt und die Auswahl der konkreten Gebiete mit parzellenscharfer Abgrenzung als Grundlage für weitere Gebietsmeldungen an die Europäische Kommission vorgenommen werden.

Einbindung der Bevölkerung

In diesen Prozess will das Land die örtliche Bevölkerung und die Interessensgruppen einbinden. Sie sollen mit Fachexperten des Landes im Rahmen von Runden Tischen die konkreten Inhalte diskutieren - mehr dazu in Bevölkerung soll bei der Isel mitreden. Die endgültige Entscheidung über die Aufnahme gemeldeter Gebiete in das Schutzgebietsnetzwerk Natura 2000 erfolgt dann auf EU-Ebene.

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