Unterrainer kandidiert nicht für SPÖ-Chef

Der Nationalratsabgeordnete Maximilian Unterrainer (SPÖ) wird nicht für das Amt des Parteivorsitzenden kandidieren. Er habe nach vielen Gesprächen und Diskussionen entschieden, das Gemeinsame in den Vordergrund zu stellen, sagte er der APA.

Der 50-Jährige hatte Ende April erklärt, sich vorstellen zu können, gegen den Kandidaten der Parteiführung, den Roppener Bürgermeister Ingo Mayr, in den Ring um den Chefposten zu steigen. Unterrainer kündigte damals an, noch Gespräche abzuwarten und dann seine endgültige Entscheidung bekannt zu geben.

Unterstützung für Mayr

„Ich habe in Summe abgewogen und dann entscheiden: Es geht nicht um mein persönliches Ego, sondern es geht um die Sozialdemokratie“, argumentierte der Abgeordnete. Auch mit Mayr selbst habe er entsprechende Gespräche geführt. Letztlich sei er zu dem Schluss gekommen, dass er „so mehr bewegen könne“. Er werde Mayr bei seiner Kandidatur unterstützen und hoffe, dass dieser „eine möglichst große Zustimmung“ der Delegierten erfahre, so Unterrainer.

Der Mandatar machte jedoch gleichzeitig klar, künftig eine gewichtige Rolle in der Tiroler SPÖ spielen zu wollen. Er gehe davon aus, dass Mayr ihn - sollte dieser gewählt werden - für die Funktion des Parteivorsitzenden-Stellvertreters vorschlagen werde. Es gebe jedoch keine wie immer gearteten Posten-Deals, betonte Unterrainer. Es habe ihn jedenfalls gefreut, dass ihn verschiedene Personen für den Parteivorsitz vorgeschlagen hätten. Diese würden vor allem aus dem teils mit der momentanen Parteiführung im Clinch liegenden Tiroler Unterland kommen.

Forderungen bleiben bestehen

Der Nationalrat hielt unterdessen an seiner Forderung fest, neben der inhaltlichen und strukturellen Erneuerung der Tiroler Roten im Zuge der zu beschließenden Parteireform auch personell neue Weichenstellungen zu treffen. Er stehe zu seinem Appell an den umstrittenen Klubobmann, LAbg. Gerhard Reheis, dass dieser sich etwa ab 2016 aus dem Landtag zurückziehe solle. „Es muss klar sein, dass einige Platz machen müssen für die nächste Generation“, machte Unterrainer deutlich. Er sei zuversichtlich, dass Ingo Mayr dies ebenfalls so sehe.

Wahl auf dem Parteitag am 28. Juni

Bis Freitagmittag können sich noch Kandidaten für die Vorsitz-Kandidatur melden, hieß es am Dienstag aus der Tiroler SPÖ gegenüber der APA. Der Parteitag soll am 28. Juni im Innsbrucker Congress über die Bühne gehen. Bisher stand nur Mayr als Kandidat fest.

Die Tiroler SPÖ war seit dem schlechten Abschneiden bei der Landtagswahl 2013 nicht mehr zur Ruhe gekommen und hatte sich in innerparteiliche Grabenkämpfe verheddert. Der seit 2012 als geschäftsführender Vorsitzender amtierende Reheis hatte Anfang März nach einem Parteivorstand angekündigt, beim Parteitag im Juni nicht für das Amt des Parteichefs zu kandidieren. Stattdessen wurde Mayr vom Parteivorstand für das Amt ernannt.

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