Landärzte fordern bessere Bedingungen

In den nächsten Jahren gehen 60 Prozent der Landärzte in Tirol in Pension. Seit vielen Jahren warnt die Ärztekammer vor diesem Problem. Ärzte und Politiker machten sich am Dienstag im Rahmen einer Pressekonferenz für geänderte Rahmenbedingungen für die Landärzte stark.

Dass innerhalb der nächsten zehn Jahre 60 Prozent der Landärzte in Tirol in Pension gehen, ist seit Jahren bekannt. Nachfolger seien schon jetzt schwer zu finden, gab der Präsident der Ärztekammer, Artur Wechselberger, zu bedenken. Früher habe es fünf bis zehn Bewerber pro ausgeschriebener Stelle gegeben, nun gebe es meist keine Bewerber.

In Nussdorf-Debant und Kirchbichl wird eine Kassenstelle mangels Bewerbern bereits zum zweiten Mal ausgeschrieben. In Pians und Fiss brauchte es mehrere Anläufe, um einen Allgemeinmediziner zu finden.

Rahmenbedingungen für Landärzte verbessern

Die Rahmenbedingungen müssten verbessert werden, so Wechselberger. Er trat für eine bessere Entlohnung durch die Krankenkasse - auch von Wochenend- und Bereitschaftsdiensten ein. Zudem seien mehr Hausapotheken, flexiblere Arbeitszeitmodelle oder etwa die Möglichkeit, dass vor allem Ärztinnen sich eine Kassenstelle teilen könnten, nötig.

Der in Tirol für Gesundheit zuständige Landesrat Bernhard Tilg (ÖVP) gab den Ball an Wien weiter. Der Bundesgesetzgeber sei gefordert, die Rahmenbedingungen zu ändern. Wie Landtagsabgeordnetr Hermann Kuenz (ÖVP) meinte, sei es auch aus touristischer Sicht wichtig, dass es in Tirol eine flächendeckende, ärztliche und notärztliche Versorgung gebe. Mit einem Antrag im Landtag wird die ÖVP die Landesregierung auffordern, sich bei der Bundesregierung für ein Maßnahmenpaket stark zu machen, um mehr Landärzte zu gewinnen.

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