Um zwölf Prozent mehr Arbeitslose

Die Arbeitslosigkeit in Tirol ist gegenüber Mai 2013 um zwölf Prozent gestiegen. 25.669 Menschen haben in Tirol keine Arbeit, 2.590 befinden sich in AMS-Schulungen (+10,3 Prozent). Mit Stichtag 31. Mai betrug die Arbeitslosenquote in Tirol 7,8 Prozent (Mai 2013: sieben Prozent).

2.741 Personen mehr als noch im Mai des Vorjahres waren beim AMS Tirol im Mai 2014 arbeitslos gemeldet. Besonders deutlich ist die Zahl der arbeitslosen Personen über 50 (ein Plus von 24,6 Prozent) gestiegen. Außer in der Altersgruppe 15 - 19 Jahre gab es in allen Altergruppen Zuwächse an Arbeitslosen. 42,5 Prozent der insgesamt 25.669 arbeitslosen Personen haben nur eine Pflichtschulausbildung. Bei den Langzeitarbeitslosen (länger als ein Jahr) ist ein drastischer Anstieg um 55,3 Prozent zu verzeichnen. Die Zahl der sechs Monate und länger Vorgemerkten stieg um 1.195 Personen oder 48,0 Prozent auf 3.685.

Plus an offenen Stellen

Einen ersten Lichtblick stelle der Anstieg der beim Arbeitsmarktservice gemeldeten offenen Stellen dar, heißt es im Sozialministerium. Mit 29.946 liegt der Bestand an offenen Stellen Ende Mai österreichweit um 1.481 bzw. + 5,2 Prozent über dem vergleichbaren Vorjahreswert. Vor allem in Tirol mit einem Plus von 16,3 Prozent (+ 454 Stellen) suchen die Unternehmen wieder mehr Arbeitskräfte - 3.233 offene Stellen gab es im Mai. Bei der Zahl der offenen Lehrstellen gibt es allerdings ein Minus von 2,2 Prozent. Demgegenüber suchen um 8,1 Prozent mehr Jugendliche eine Lehrstelle als noch im Jahr zuvor.

Kern: „Arbeitslosigkeit wird weiter steigen“

Tirols AMS-Chef Anton Kern rechnet auch in den nächsten Monaten mit einer Zunahme der Arbeitslosigkeit, die vor allem „weiterhin Hilfskräfte, also Geringqualifizierte, Ausländer und Ältere besonders betreffen wird.“ Höherqualifizierung und Weiterbildung trage zur langfristigen Lösung von Arbeitslosigkeit und Fachkräftemangel bei, so Anton Kern.

Hoffnung auf Besserung im kommenden Jahr

Stefan Garbislander, Leiter der Abteilung Wirtschaftspolitik in der Wirtschaftskammer, erklärt im „Tirol heute“-Studio, dass es derzeit eine „schwierige Situation“ am Arbeitsmarkt gebe. Die Ursache für die steigende Arbeitslosigkeit liegt seiner Meinung nach in zu geringem Wachstum. Nächstes Jahr dürfte es zu einer Stabilisierung am Arbeitsmarkt kommen. „Wir brauchen Investitionen“, so Gabislander. Dafür bräuchten die Unternehmen von der Wirtschaftspolitik mehr Berechenbarkeit.

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