Serie: Tiroler Flüsse - der Lech

Im Rahmen der Initiative „Mutter Erde braucht dich“ stellen wir einige Tiroler Flüsse vor. Den Beginn der Serie macht der Lech. Er ist einer der schönsten und am meisten naturbelassenen Flüsse Mitteleuropas.

Der Tiroler Lech ist der letzte Wildfluss Mitteleuropas. Seit dem Jahr 2000 gehören er und seine Nebengewässer zum europaweiten Natura 2000-Schutzgebiet. Vor über 20 Jahren war der Lech durch den geplanten Bau von Kraftwerken in seiner Natürlichkeit stark bedroht. Gefährdet war vor allem der Streimbach, der bei Elmen in den Lech fließt. Zwei riesige Staudamm-Mauern hätten ihm das Wasser abdrehen sollen.

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Geplanter Kraftwerksbau spaltete Bevölkerung

Das geplante Streimbach-Kraftwerk begann in den 1990er Jahren die Lechtaler Bevölkerung zu spalten. Sogar innerhalb von Familien gab Befürworter und Gegner. Nachdem das Elektrizitätswerk Reutte den finanzschwachen Gemeinden Zahlungen verspricht, kam es zu Bürger-Abstimmungen. So wurde 1996 in Pfafflar abgestimmt. Das Endergebnis spiegelte die allgemeine Stimmung wider - unentschieden. Darauf versprach das E-Werk Reutte in der Gemeinde Elmen jedem Haushalt 10.000 Schilling, wenn alle zustimmen. Dieser taktische Fehler führte zum Aus der Idee des Kraftwerksbaus.

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Idee des Nationalparks führt zum Naturpark

Plötzlich tauchte auch auf Landesebene die Idee von einem Nationalpark auf. Daraus wurde nichts, aber auch auf Druck der EU wird das Lechtal zum Natura 2000-Schutzgebiet und später zum Naturpark. Somit fließen Millionen Euro im Zuge eines Life-Projekts von Brüssel ins Lechtal.

Statt dem Lech Wasser zu nehmen, wird ihm jetzt Grund zurückgegeben. Der Lech soll sich ausweiten können. Außerdem begannen Bagger in den Seitenbächen alte Geschiebesperren abzureißen, damit die Bäche wieder mehr Schotter in den Lech transportieren können und dadurch der abgesunkene Grundwasserspiegel wieder steigen kann. Auch durch den abgesunkenen Grundwasserspiegel versiegte Nebengewässer wurden als Rückzugsgebiet für die Tiere im Naturpark Lech wieder ausgebaggert.

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Sendungshinweis:
„Tirol heute“, 31. 5. 2014

Tourismus profitiert von Entwicklung

Auch der Tourismus setzt auf Natur und profitiert. Ein 125 Kilometer langer Weitwanderweg wurde dem Lech samt längster Fußgängerhängebrücke Österreichs errichtet. Allein letztes Jahr stiegen die Nächtigungen um 20 Prozent.

Ein Tirol heute-Beitrag von Rainer Perle

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