Oppositionsbündnis für Osttirol-Zug

Die Zug- und Busverbindung von Ost- nach Nordtirol sorgt wieder für Diskussionen. Eine Reihe oppositioneller Parteien des Tiroler und Südtiroler Landtags fordern die Wiedereinführung der Zugverbindung. Der VVT hingegen bejubelt die Busverbindung.

Erstmals in der neueren Tiroler Landtagsgeschichte haben sich insgesamt neun verschiedene Parteien des Tiroler und Südtiroler Landtages zusammengeschlossen. Ihr Ziel ist die Wiedereinführung der Zugverbindung von Lienz über Bruneck nach Innsbruck und retour als direkte und umsteigefreie Zugverbindung. Unterstützt wird der Mehrparteienantrag etwa von der Südtiroler Freiheit, den Südtiroler Freiheitlichen und Grünen genauso wie der SPÖ Tirol, der FPÖ Tirol, Vorwärts Tirol oder der Liste Fritz.

Kritik an Tiroler Grünen

Die Tiroler Landtagsabgeordneten schossen sich dabei vorwiegend auf die hiesigen Grünen ein: Normalerweise propagierten diese eine Verlagerung von der Straße auf die Schiene und jetzt würden sie für einen Ersatzbus eintreten, argumentierte LAbg. Maria Zwölfer von Vorwärts Tirol: „Ich habe für die Auflassung des Direktzuges durch eine grüne Verkehrslandesrätin kein Verständnis“.

In ein ähnliches Horn stießen auch FPÖ-Klubobmann Rudi Federspiel, Liste Fritz-Klubobfrau Andrea Haselwanter-Schneider und die Osttiroler SPÖ-LAbg. Elisabeth Blanik. Laut Blanik wäre eine stündliche Taktung ab Lienz mit einer Fahrzeit von drei Stunden und 28 Minuten bis Innsbruck auf Basis des derzeitigen Zugverkehrs „ohne Weiteres“ möglich, es scheitere lediglich am „politischen Willen“. Die Kosten sollten sich Tirol und Südtirol anteilsmäßig teilen.

Südtiroler Grüne für den Direktzug

Der Vertreter der Südtiroler Grünen, LAbg. Hans Heiss, betonte, dass die Südtiroler Grünen eine andere Sichtweise hätten als ihre Tiroler Kollegen und somit diese gemeinsame Oppositionsinitiative „gerne“ unterstützen würden. Die Direktverbindung sei die bessere Alternative und insbesondere für Studierende sehr wichtig. Heiss wies auf die „differenzierte Situation“ der Grünen in Tirol als Regierungspartei und der Grünen in Südtirol als Oppositionspartei hin. Felipe habe die Abschaffung der Direktverbindung gewissermaßen als „Danaergeschenk“ geerbt und in der schwarz-grünen Regierung mittragen müssen. „Wir Südtiroler Grünen haben da eine komfortablere Position“, erklärte Heiss.

VVT: Fast 80 Prozent mehr Fahrgäste im Bus

Zeitgleich verkündete am Freitag der Verkehrsverbund Tirol, wie gut der Direktbus Lienz-Innsbruck auch im April angenommen wurde. Er rechnet vor, dass der Direktbus knapp 80 Prozent mehr Fahrgäste hat als der frühere Direktzug. Außerdem gebe es eine 98-prozentige Pünktlichkeit der Busse, damit sei man noch verlässlicher unterwegs als die Nahverkehrszüge der ÖBB, verlautet der VVT.