Gries: Petition gegen Asylwerberheim

Das Land Tirol hat Interesse an Gries am Brenner als Standort für ein Heim für Asylwerber angemeldet. Der Bürgermeister steht dem Plan ablehnend gegenüber, es fehle im Ort an der nötigen Infrastruktur. Am Donnerstag wird deshalb eine Petition an Nationalrat Hermann Gahr (ÖVP) übergeben.

In dem Haus in Gries am Brenner könnten bis zu 50 Asylwerber Platz finden. Die Immobiliengesellschaft hat das Objekt der zuständigen Landesrätin Christine Baur (Grüne) angeboten, die großes Interesse an diesem Standort gezeigt hat – mehr dazu in Land plant Heim für Asylwerber in Gries.

Ein Gespräch mit Bürgermeister Karl Mühlsteiger habe es bereits gegeben, so Baur. Dieser bleibt aber skeptisch. Es fehle an der nötigen Infrastruktur, so der Bürgermeister. In der Schule und im Kindergarten gäbe es praktisch keine Plätze für die Flüchtlingskinder. Die Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz sei nicht gegeben, bei dem geplanten Gebäude würden auch Bewegungsmöglichkeiten für Kinder fehlen. Diese Punkte listet die Gemeinde jetzt auch in einer eigenen Petition gegen das geplante Flüchtlingsheim auf, die am Donnerstag an Nationalrat Hermann Gahr (ÖVP) übergeben wird. Dieser soll die Petition im Nationalrat einbringen.

Baur hofft auf sachliche Gespräche

Für andere Vorschläge sei man aber offen, so der Obmann des Planungsverbandes, Alfons Rastner, bei der Petitionsübergabe. Schon jetzt seien in der Region Flüchtlingsfamilien untergebracht. Wenn in jedem Dorf eine überschaubare Zahl Platz finde, falle nicht nur die Integration leichter, glaubt Rastner. Die zuständige Landesrätin Christine Baur betont am Donnerstag, dass sie sich sachliche Gespräche in Ruhe und ohne Emotion erhoffe. Sie würde sich auch eine Informationsveranstaltung für die Grieser Bevölkerung wünschen.