Unterrainer bringt sich in Stellung

In der kriselnden Tiroler SPÖ könnte sich ein Zweikampf um den Posten des Parteivorsitzenden anbahnen. Der Nabg. Maximilian Unterrainer erklärte gegenüber der APA, er könne es sich „grundsätzlich“ vorstellen, gegen den Kandidaten der Parteiführung, Ingo Mayr, anzutreten.

„In den kommenden zwei bis drei Wochen werde ich meine Entscheidung bekannt geben“, sagte Unterrainer, der für die SPÖ seit der Nationalratswahl im vergangenen Jahr im Nationalrat sitzt. Er sei von „verschiedenen Personen“ in der Partei gefragt worden, ob er antrete, so der im Zivilberuf als Geschäftsführer der „Sparkassen- Real- Service Tirol“ tätige Unterrainer.

Unterrainer mit „Rückzug-Empfehlung“ für Reheis

Aufhorchen ließ Unterrainer mit einer Forderung an den derzeitigen, umstrittenen Klubobmann Gerhard Reheis. Sollte Mayr, der im Landtag nicht vertreten ist, zum Parteichef gewählt werden, trete er dafür ein, dass sich Reheis mittelfristig - etwa ab 2016 - aus dem Landtag zurückziehe. Dann könne Mayr nachrücken. Wenn man schon einen neuen Parteichef haben wolle, wäre das für diesen unter anderem auch die einzige Chance, medial vorzukommen, argumentierte der Mandatar. Mayr war auf der Liste für die Landtagswahl im vergangenen Jahr an hinterer Stelle gereiht. Sollte einer der fünf SPÖ-Mandatare seinen Rückzug erklären, müssten vor ihm gereihte Kandidaten verzichten, um ihm zu einem Mandat zu verhelfen.

Öffnung der Partei in Richtung Basis

Die Konflikte in der Partei haben einfach irgendwann aufbrechen müssen, meinte Unterrainer. Gewisse Personen hätten „ein Zeichen setzen müssen und sagen: Das war’s“. Wichtig sei, dass die Landespartei geschlossen aus dem Parteitag hervorgeht und vor allem die - sich derzeit nicht gerade mit Wohlwollen gegenüberstehenden - Regionen des Tiroler Unter- und Oberlandes wieder zusammengeführt werden, betonte der Vizebürgermeister der Gemeinde Absam.

Die in dieser Woche vorgestellte und am Landesparteitag noch zu beschließenden Parteireform sah Unterrainer „grundsätzlich positiv“. Zur Feststellung von Reheis, die Tiroler SPÖ rücke damit nach links, meinte er: „Die SPÖ muss das tun, wofür sie da ist, nämlich die Arbeiter zu vertreten. Der Begriff ‚links‘ ist sekundär“. Jedenfalls begrüße er die im Reformpapier implizierte „Öffnung in Richtung Basis“, erklärte der 50-Jährige.

Der seit 2012 als geschäftsführender Vorsitzender amtierende Reheis hatte Anfang März nach einem Parteivorstand angekündigt, beim Parteitag im Juni nicht für das Amt des Parteichefs zu kandidieren. Stattdessen würde der Bürgermeister der Oberländer Gemeinde Roppen und Gewerkschafter Ingo Mayr vom Parteivorstand für das Amt auserkoren. Reheis erklärte zudem, weiter Klubobmann bleiben zu wollen.

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