STRABAG vor Auftrag für BBT-Baulos

Die Arbeiten für das bisher größte Baulos beim Bau des Brennerbasistunnels werden im Mai vergeben. 380 Millionen Euro umfasst das Auftragsvolumen. Der italienische Baukonzern Salini teilte am Dienstag mit, gemeinsam mit der STRABAG erstgereihte Bietergruppe zu sein.

Insgesamt 38 Kilometer Tunnel sollen innerhalb der kommenden vier bis fünf Jahre im Rahmen des Bauloses „Tulfes – Pfons“ fertiggestellt werden.

Verbindungs- Rettungs und Erkundungsröhren

Dazu gehört ein 9,5 Kilometer langer Rettungsstollen parallel zur bestehenden Eisenbahn-Umfahrung von Innsbruck, der im Sprengvortrieb errichtet wird. Gebaut werden auch zwei Verbindungsröhren zwischen der bestehenden Umfahrung und dem künftigen Basistunnel. Simon Lochmann, Sprecher der Brennerbasistunnel-Gesellschaft BBT-SE sagt, man müsse sich das als Knotenpunkt bei der Einfahrt in den Tunnel vorstellen, der sich unterhalb von Aldrans und Rans befinde. Von dort würden die beiden Röhren zum Haupttunnel führen, in dem sie südlich von Patsch einmünden.

Im jetzt ausgeschriebenen Baulos enthalten ist auch der Bau eines Erkundungsstollens im Wipptal. Er verläuft laut Lochmann unterhalb der Hauptröhre und habe einen Durchmesser von sieben Metern. Er beginne im Ahrntal und führe 15 Kilometer in südliche Richtung bis zum Padastertal bei Steinach.

Stillhaltefrist bis Mai

Nach dem Vergabe-Vorschlag für die 380-Millionen-Euro Ausschreibung beginnt eine 35-tätige Stillhaltefrist bis zur Vergabe im Mai. Während dieser Frist besteht noch die Möglichkeit, Einspruch gegen die Auftragsvergabe an das Konsortium STRABAG-Salini einzureichen.

Der börsennotierte Baukonzern STRABAG hält 51 Prozent am Konsortium. Den Rest hält Salini Impregilo, Italiens größter Baukonzern. Die STRABAG hat bereits Erfahrung in der Zusammenarbeit mit italienischen Firmen. So hatte der Konzern 2012 im Konsortium mit den italienischen Gesellschaften „Grandi lavori Fincosit“, „Impresa costruzioni Giuseppe Maltauro“ und „Adanti“ einen 1,7 Mrd. Euro schweren Auftrag für den Bau von Strecken der norditalienischen Autobahn Pedemontana erhalten. Die Straße, die die lombardische Stadt Bergamo mit dem Mailänder Flughafen Malpensa verbinden soll, ist Europas größtes Straßeninfrastrukturprojekt und muss bis zur 2015 geplanten Expo in Mailand fertig sein.