Steppenmöwe erstmals in Tirol gesichtet

In Tirol haben Naturforscher erstmals eine Steppenmöwe beobachtet. Unter Vogelkundlern spricht man von einer kleinen Sensation, immerhin ist die Steppenmöwe in erster Linie in Mittelasien und Osteuropa heimisch.

Der Tiroler Inn und seine Auen sind Anziehungspunkt für viele verschiedenen Vogelarten - von Enten über Reiher bis hin zu Scharen von Kormoranen, die immer wieder durch Tirol ziehen. Dass sich dazu jetzt auch auch die sogenannte Steppenmöwe gesellt, gilt in Expertenkreisen als bemerkenswert.

Steppenmöwe im 1.Winterkleid

R. Tengler

Steppenmöwe im 1.Winterkleid: Erstbeobachtung für Tirol, in Kirchbichl, aufgenommen am 01.02.2014 am rechten Innufer (Angather Stau) bei der Ausleitung des Werkkanales, auf einem Beleuchtungskörper stehend.

Möwe wurde im Unterland gesichtet

Entdeckt hat die Steppenmöwe Rudolf Tengler, Naturforscher des Vereins Biodat-Alpin. In der Nähe von Kirchbichl ist es ihm gelungen ein Exemplar zu fotografieren.

Wie der englische Name verrät, ist diese Art u.a. am Kaspischen Meer heimisch. Sie ist etwa 55-60 cm lang, hat eine Flügelspannweite von ca. 138-147 cm und ist nahe verwandt mit der Mittelmeer- und der Silbermöwe, von denen sie erst in jüngster Zeit durch DNA-Untersuchungen getrennt wurde. Das Verbreitungsgebiet der Steppenmöwe reicht etwa vom Nordufer des Schwarzen Meeres mit der Halbinsel Krim ostwärts über das Kaspische Meer, den Aral- und den Balchaschsee bis zum Saissansee im Osten Kasachstans. Im Norden siedelt die Steppenmöwe entlang der Unterläufe von Dnister, Dnepr und Wolga. Von den Steppenseen Mittelasiens ausgehend verbreitete sich die Steppenmöwe in letzter Zeit bis nach Mitteleuropa.

In Österreich wurden bisher Tiere am Neusiedlersee und am Bodensee beobachtet. Erstmals konnte nun eine Steppenmöwe für Tirol dokumentiert werden.