Raftingunternehmer fürchten um Existenz

Am Donnerstag haben im Oberland die dort ansässigen Raftingunternehmen Alarm geschlagen. Sollten die geplanten Kraftwerksprojekte der TIWAG verwirklicht werden, fürchten die Rafter um ihre Existenz.

Was als belächelte Spinnerei vor 30 Jahren begonnen hat, ist ein bedeutender Wirtschaftszeig geworden. 23 Raftingunternehmer beschäftigen in der Saison rund 500 Mitarbeiter, ganzjährig sind es 96. 110.000 Gäste wurden in den Raftingbooten befördert. Der Umsatz liegt bei geschätzten 9,1 Millionen Euro jährlich.

Wie ein Skigebiet ohne schwarze Piste

Die Unternehmer fühlen sich in ihrer Existenz gefährdet, denn die Gäste würden wegen der wilden Flüsse nach Tirol kommen. Auf zahmen Flüssen mit Restwassermengen sei kein Raftingsport möglich. Man befürchtet, dass die Gäste ausbleiben, so Hans Neuner vom Tiroler Raftingverband: "Ich gebe der TIWAG recht, einen normalen Bootsbetrieb kann man aufrecht erhalten, aber das hat mit Rafting nichts zu tun. Das kann man beim Skifahren mit einem Anfängerlift vergleichen. Ein Skigebiet könnte auch nicht ohne schwarze Piste, die Karrinne, die Familienpiste überleben.

Mit dem Bau weiterer Kraftwerke - etwa das Kraftwerk Imst-Haiming - sei zu befürchten, dass nichts mehr übrig bleibe, das einer „schwarzen Skipiste“ gleiche, so Neuner: „Das würde das Aus des Raftinggastes im Oberland bedeuten.“ Zahlreiche Touristiker und Bürgermeister der Region unterstützen das Anliegen der Unternehmer.

TIWAG: „Wollen niemandem Wasser abgraben“

Die Veranwtortlichen der TIWAG bekräftigten noch am Donnerstag, Maßnahmen setzen zu wollen, die den Raftingsport weiterhin möglich machen sollen. Man wolle niemandem das „Wasser abgraben“, heißt es.

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