SPÖ: Gasteiger legt alle Funktionen zurück

Der stv. Landesparteiobmann Klaus Gasteiger (SPÖ) hat am Freitag alle Parteifunktionen zurückgelegt. Als Grund gab er an, den amtierenden Parteiobmann nicht mehr unterstützen zu wollen. Indessen macht Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) einen Zwischenstopp in Tirol.

Sein Rückzug werde mit 30. April erfolgen und betreffe seine Funktionen als stellvertretender Landesparteivorsitzender, Mitglied des Landesparteivorstandes, Bezirksparteiobmann von Schwaz und Vizepräsident des SPÖ Gemeindevertreterverbandes, so Gasteiger.

In der Begründungs seines Rückzuges stellte Gasteiger unmissverständlich klar: „Ich will die Untätigkeiten und Unfähigkeiten des Gerhard Reheis nicht noch weiterhin unterstützen. Wenn ich mehr Glauben in die Führung von Reheis gehabt hätte, wäre ich nicht zurückgetreten. Es ist nicht meine Vorstellung, dass jemand den Klubobmann bis 2018 für sich beansprucht.“ Reheis und die ihn unterstützenden LAbg. Gabriele Schiessling und Georg Dornauer würden die Tiroler SPÖ und den Landtagsklub im „Würgegriff“ halten, um Reheis „ein feines Leben bis zur Politpension“, die dieser bekommen werde, zu ermöglichen, so Gasteiger gegenüber der APA.

Gasteiger war zuletzt als möglicher Gegenkandidat des Reheis-Vertrauten Ingo Mayr bei der Wahl um den Parteivorsitz am Landesparteitag am 28. Juni gehandelt worden.

Bezirksbüro Schwaz soll aufgelöst werden

Der 49-Jährige kündigte zudem an, gemäß eines Beschlusses der Mitgliederversammlung der Bezirkspartei Schwaz die „leider aus wirtschaftlichen Überlegungen“ notwendige Auflösung des Bezirksbüros durchführen zu müssen. Diesen „emotionalen Akt“ wolle er seinem Nachfolger oder seiner Nachfolgerin „nicht zumuten“, erklärte Gasteiger.

Kitzbüheler Bezirksobmann erklärt Rücktritt

Unterdessen kämpft auch die Kitzbüheler Bezirkspartei, eine weitere innerparteiliche Widersacherin der jetzigen Parteiführung, mit Erosionsproblemen. Der dortige Bezirksparteiobmann Michael Astl erklärte ebenfalls seinen Rücktritt. Er begründete diesen Schritt aber mit einem privaten, berufsbedingten Wechsel nach Wien.

Faymann führt Gespräch mit Reheis und Mayr

Am Freitagnachmittag legte übrigens Bundeskanzler Werner Faymann einen Zwischenstopp in Tirol ein, um unter anderem mit Reheis und dem Vorsitz-Kandidaten Mayr ein Gespräch zu führen. Der seit 2012 als geschäftsführender Vorsitzender amtierende Reheis hatte Anfang März nach einem Parteivorstand angekündigt, beim Parteitag im Juni nicht mehr für das Amt des Parteichefs zur Verfügung zu stehen. Er schlug dem Gremium stattdessen den Bürgermeister der Oberländer Gemeinde Roppen und Gewerkschafter Ingo Mayr vor. Reheis erklärte zudem, weiter Klubobmann bleiben zu wollen. Diese Ansage mündete jedoch in einen parteiinternen Machtkampf.

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