Sanierung nach Brand verschlingt Millionen

Der Waldbrand bei Absam hat einen Schaden von mehreren Millionen Euro verursacht. Die Sanierungsmaßnahmen sowie Wiederaufforstung und Wiedererrichtung von Lawinenbauten sollen etwa 2,9 Millionen Euro verschlingen.

Am Mittwochabend trafen sich Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) und Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter (ÖVP) in Wien, um über die Mittel für die Sanierung zu verhandeln. Platter berichtete nach dem Gespräch, dass der Bund die höchstmögliche Förderung aus Katastrophenschutzmittel des Bundes zugesichert habe. Den Großteil der Kosten übernehmen Bund und Land, den Rest die betroffene Gemeinde Absam.

Bodenerosion muss verhindert werden

Oberste Priorität habe derzeit die Wiederrichtung der durch den Brand zerstörten bzw. in Mitleidenschaft gezogenen Schutzbauten. Weiters seien Sofortmaßnahmen geplant, die den verbleibenden Waldboden sichern und einen Bodenabtrag verhindern sollen.

In einer zweiten Phase sei dann die Wiederaufforstung geplant. Bis er seine Schutzfunktion voll erreichen wird, werden viele Jahre, wenn nicht Jahrzehnte vergehen. Kann die Bodenerosion nicht verhindert werden, könnte dem Hochmahdkopf ein Schicksal drohen wie der Großen Arnspitze bei Scharnitz. Nach einem Brand im Jahr 1946 ist die Südflanke auch heute nach fast 70 Jahren nahezu kahl.

Arnspitze mit vegetationsloser Südflanke

Heinrich Stürzl auf Wikimedia Commons (Lizenz: CC BY-SA 3.0)

Die Große Arnspitze: 68 Jahre nach dem Brand ist die Südflanke immer noch kahl

Begehung auf nächste Woche verschoben

Eine für Donnerstag geplante Begehung musste abgesagt werden. Zu gefährlich ist es nach dem Neuschnee vom Wochenende derzeit in dem steilen und schwer zugänglichen Gelände. Man will mit der Begehung in den höheren Lagen bis nächste Woche warten.

Zwischen Donnerstag und Sonntag standen 730 Feuerwehrmänner, 130 Soldaten, 55 Mitarbeiter des Roten Kreuzes, 60 Bergretter und 15 Polizisten im Einsatz. Acht Hubschrauber absolvierten rund 2.000 Kontroll- und Löschflüge. Der Waldbrand am Hochmahdkopf war durch eine weggeworfene Zigarette eines 18-jährigen Wanderers ausgelöst worden und hatte sich in der Nacht auf Freitag auf eine Fläche von rund 50 Hektar ausgeweitet.

Nicht der größte Waldbrand Tirols

In manchen Medien wird der Brand am Hochmahdkopf als der größte Waldbrand in der Geschichte Tirols bezeichnet. Der größte Waldbrand in historischer Zeit ereignete sich 1705 ebenfalls im Karwendel. Damals brannte es auf 600 Hektar. Der Brand erreichte also die zwölffache Fläche als in Absam. Das Feuer ging damals von einer Feuerstelle von Hirten im Vomper Loch aus und erstreckte sich vom Inntal bis zur bayerischen Grenze bei Achenkirch. In Innsbruck war damals die Sonne mehrere Wochen hindurch nur mehr als verschwommene rote Scheibe zu sehen.

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