Regen und Schnee gaben Waldbrand den Rest

Regen und Schnee in der Nacht auf Sonntag haben bei Absam den Waldbrand beendet. Die Einsatzkräfte wurden Sonntagfrüh vom Berg abgezogen, die Feuerwehr konzentriert sich aufs Aufräumen. Spezialgeräte kontrollierten über Nacht den Berg aus der Entfernung.

Die aktuelle Lage sei „sehr gut“, sagte Einsatzleiter und Feuerwehrkommandant von Absam, Bernhard Fischler gegenüber tirol.ORF.at. Gegen 5.30 Uhr seien die 78 Männer von Feuerwehr, Bergrettung und Rettung vom Berg abgezogen und mit einem Frühstück versorgt worden. Kurz nach 9.00 Uhr gab es das offizielle „Brand aus“. Seit Donnerstag hielt der Waldbrand hunderte Einsatzleute in Schach - mehr dazu in Glutnester bedrohen die Humusschicht.

Pumpen müssen abtransportiert werden

Der Fokus sei jetzt auf das Aufräumen gerichtet. Derzeit befänden sich noch rund 15 Wasserpumpen und kilometerlange Schläuche im Gelände, vor allem die Pumpen müssten jetzt ins Tal geschafft werden. Sollte ein Erkundungsflug zur Beurteilung der Lage aus der Luft Sonntagvormittag wegen schlechten Wetters nicht möglich sein, werde man mit Fahrzeugen bis zum unteren Rand des Feuers fahren und zu Fuß weiter ins Gelände gehen, um das Ausmaß an Durchnässung zu beurteilen.

Schnee im Gelände behindere die Arbeiten nicht, sagte Fischler, für ein endgültiges „Brand aus“ – und die Löschung aller bis zu 50 Zentimeter tief liegenden Glutnester - werde grundsätzlich „sehr, sehr viel Wasser“ benötigt und die Beurteilung einer so großen Fläche sei nicht einfach.

Infrarot Überwachung des Waldbrandes; vier Feuerwehrleute bei einem Spezialfahrzeug

ZOOM-Tirol

Aus einiger Entfernung wurde der Berg schon vor Einsetzen der Niederschläge überwacht. Benützt wurden dafür Infrarotkameras und Nachtsichtgeräte, die Wärmepunkte trotz Dunkelheit anzeigen.

Zwei Millionen für Soforthilfe

Der Einsatzzentrale der Feuerwehr stattete Samstagnachmittag Lebensminister Andrä Rupprechter (ÖVP) einen Besuch ab. Er kündigte Soforthilfe in der Höhe von zwei Millionen Euro an, der Betrag sei im Budget vorgesehen, der zuständige Sektionschef bereite schon alles vor. Mit den Mitteln sollen notwendige Sicherungsmaßnahmen errichtet werden. Auf die Frage, ob der Betrag dafür ausreiche, sagte der Minister, es gehe jetzt einmal um Sofortmaßnahmen.

Minister Andrä Rupprechter mit Einsatzkräften

ORF

Andrä Rupprechter (li.): „Übermenschliches geleistet“

Die Brandschäden betreffen in seinem Ressort die Wildbach- und Lawinenverbauung, sagte Rupprechter. Es sei notwendig, „dass wir bald wieder Sicherheit geben können“. Derzeit gebe es noch keine Überlegungen, an den mutmaßlichen Auslöser des Feuers Regressforderungen zu stellen. „Man sieht an diesem Fall, wie sensibel das Ökosystem ist, dass nur mit einer Zigarette so eine Katastrophe angerichtet wird.“ Ihm tue der Junge leid, er erkenne an, dass dieser Selbstanzeige erstattet hat und dadurch dazu beitrug, Schlimmeres zu verhindern, so Rupprechter. „Aber trotzdem – der Rest muss geprüft werden, das ist klar“, sagte der Minister.

Bei seinem Besuch bedankte sich Rupprechter bei den Einsatzkräften, die Übermenschliches geleistet hätten. Dank und Anerkennung gab es auch für die Einsatzleitung dafür, „wie hier operiert und gearbeitet wurde.“