Enormer Schaden durch Waldbrand

Nach wie vor sind die Einsatzkräfte oberhalb von Absam damit beschäftigt, die Glutnester des Wald- und Flächenbrands zu löschen und ein Wiederaufflammen zu verhindern. Durch den Brand wurden Lawinenverbauungen und Schutzwald vernichtet, der Schaden ist enorm.

Davon, dass man die Situation vollkommen unter Kontrolle habe, könne man noch nicht sprechen, meinte der Absamer Bürgermeister Arno Guggenbichler am Freitagnachmittag. Vor allem im unteren Bereich hätten die Einsatzkräfte mittlerweile „alles im Griff“, im höher gelegenen Gelände gebe es im Bereich einer Klamm noch einen größeren Brandherd. Feuerwehrmänner mit Löschrucksäcken waren nach Angaben des Bürgermeisters unterdessen mit Pickeln damit beschäftigt, immer wieder auftretende Glutnester zu bekämpfen.

Brandausmaß Waldbrand

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Feuerwehrmänner suchen nach Glutnestern

Hoffen auf „Brand aus“ am Sonntag

Flammenherde würden hingegen nur noch punktuell vorkommen, berichtete Guggenbichler. Sorgen bereiteten den Brandbekämpfern am Freitag nach wie vor die massive Trockenheit sowie die „nicht gerade dienliche Föhnlage“. Ein endgültiges „Brand aus“ am Sonntag hänge davon ab, ob der heiß ersehnte Wetterumschwung mit Regen und Schnee auch eintreten werde.

Grafik zum Waldbrand

APA

Rund 1.000 Hubschrauberflüge

Im Einsatz standen am Freitagnachmittag rund 230 Mann von Feuerwehr, Rettung, Bergrettung, Polizei und Bundesheer. Sieben Hubschrauber, davon ein Black Hawk des Bundesheeres, kämpften aus der Luft gegen den Waldbrand. Insgesamt werde man bis Freitagabend auf rund 1.000 Flüge kommen, meinte Guggenbichler. Die Hubschrauber würden auch noch am Samstag im Einsatz sein, kündigte er an.

Beinahe von Flammen eingeschlossen

An die 70 Feuerwehrleute standen auch im steilen Gelände im Einsatz. Eine nicht ungefährliche Arbeit, denn Steinschläge drohen. Am Donnerstag wurde ein Trupp Feuerwehrleute beinahe von den Flammen eingeschlossen. Ein Feuerwehrmann musste mit Verdacht auf eine Rauchgasvergiftung in die Klinik gebracht werden.

Feuerwehrmänner im Wald

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Einsatzkräfte am Brandherd

Über 50 Hektar betroffen

In der ersten Nacht nach Ausbruch des Feuers wurde das Ausmaß des Flächenbrandes gut sichtbar. Die Brandherde breiteten sich in alle Richtungen weiter aus. Um das am Freitag zu unterbinden, haben die Einsatzkräfte lange Löschleitungen auf eine Höhe zwischen 900 und 1.000 Meter gelegt. Dort wurde versucht, ein Ausbreiten der Flammen zu verhindern.

Nach ersten Erkundungsflügen kamen am Freitag insgesamt sechs Hubschrauber zum Einsatz. Auch ein Black-Hawk-Hubschrauber des Bundesheeres unterstützt die Löscharbeiten aus der Luft. Tausende Tonnen Wasser ergossen sich über die Glutnester. Brand aus könnte es laut Einsatzleitung dann am Sonntag geben, wenn der angekündigte starke Regen kommt.

Hubschrauber Waldbrand

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Zahlreiche Hubschrauber im Einsatz

Bürgermeister Guggenbichler: „Alles kaputt“

Auch wenn nicht Siedlungsgebiet vom Großbrand betroffen ist, so sei das Feuer für die Gemeinde Absam doch eine mittlere Katastrophe, sagte Bürgermeister Arno Guggenbichler: „Wir haben erst vor einigen Jahren ein Schutzwaldprojekt abgeschlossen, das über 20 Jahre gedauert hat. Wir haben Lawinenverbauungen und Murenverbauungen gemacht und Schutzwald aufgeforstet. Das ist jetzt alles kaputt.“

Waldbrand Einsatz

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Das Feuer machte das jahrelange Schutzwaldprojekt zunichte

18-Jähriger löste Feuer mit Zigarette aus

Ein 18-Jähriger hatte durch das Wegwerfen einer Zigarette den Brand ausgelöst. Der junge Mann hatte vergeblich versucht, den entstandenen Brand zu löschen, und selbst Alarm geschlagen - mehr dazu in Waldbrand bei Absam durch Zigarette ausgelöst.

Generell herrscht in Tirol seit Wochen große Gefahr für Waldbrände. Bedingt durch den trockenen Spätwinter und die vielerorts nicht vorhandene Schneedecke sind Hänge regelrecht ausgedörrt. Deshalb gab es heuer bereits mehrere Wald- und Wiesenbrände - mehr dazu in Waldbrand in Wenns in „Handarbeit“ vereitelt.