Tourengeher in den Ötztaler Alpen verirrt

Am Freitag gegen Abend musste bei Vent eine deutsche Tourengeherin mit dem Polizeihubschrauber vom Berg geholt werden, weil sie risikobedingt nicht mehr weiter konnte. Die Frau, die mit einem Freund unterwegs war, wurde von den herrschenden Verhältnissen überrascht.

Die DAV-Mitglieder brachen am Freitagvormittag im Skigebiet Schnalstal an der österreichisch-italienischen Grenze vom Gasthaus „Schöne Aussicht“ auf. Sie wollten über das Hauslabjoch. Für die Abfahrt änderten sie die ursprünglich geplante Route und kamen dabei an eine Engstelle.

Betroffene traute sich nicht mehr weiter

Im Bereich der Vernagtbrücke auf 2.200 Metern Seehöhe konnte die Frau nicht mehr weiter. Das Risiko sei ihr zu groß gewesen. Ein Notruf war nicht möglich, das Handy hatte keinen Empfang. Der Mann machte sich alleine auf den Weg Richtung Vent bis er die Bergrettung alarmieren konnte. Gegen 18.00 Uhr konnte die Frau gefunden und mit dem Polizeihubschrauber unverletzt ins Tal gebracht werden. Die Polizei spricht von schlechter Tourenplanung, obwohl die Deutschen gut ausgerüstet waren.

Bis zu 300 Fälle im Jahr

Erst am Donnerstag musste eine neunköpfige französische Gruppe wegen Erschöpfung vom Polizeihubschrauber Libelle vom Berg geholt werden. Da die Polizei in solchen Fällen keine Rechnung stellen kann, wird der Steuerzahler zur Kasse gebeten - mehr dazu in Müde Franzosen mit Heli abgeholt. Es gibt jedes Jahr, so die Polizei - 250 bis 300 derartige Fälle in Tirol.