Müde Franzosen mit Heli abgeholt

Die „Vollkaskomentalität am Berg“ sorgte am Donnerstag erneut für heftige Diskussionen. Neun Franzosen, die eine Tour schlecht geplant hatten und müde wurden, mussten vom Polizeihubschrauber geborgen werden. Eine Rechnung kann die Polizei nicht stellen.

Mittwochvormittag war eine neunköpfige französische Gruppe im Alter zwischen 49 und 69 Jahre alt von Niederthai zum sogenannten „Narrenkogel“ (2.340 m) unterwegs.

Eineinhalb Stunden dauerte Bergeaktion

Die Gruppe war mit Wanderausrüstung unterwegs. Im oberen Bereich verwendete sie Schneeschuhe. Nach ca. 800 Höhenmetern kamen die Wanderer gegen 15.30 Uhr am Ziel an. Alle seien völlig erschöpft gewesen und nicht mehr in der Lage, selbstständig den Abstieg vorzunehmen, so die Polizei. Ein Notruf wurde abgesetzt.

Die Wanderer wurden daraufhin vom Polizeihubschrauber Libelle zu Tal geflogen. Auch zwei Mitglieder der Bergrettung unterstützten die Rettungsmaßnahme. Der Polizeihubschrauber musste insgesamt vier Rettungsflüge mit einer Taubergung und drei Personentransportflüge durchführen. Verletzt wurde niemand. Die Bergeaktion hatte 1,5 Stunden gedauert.

Kosten trägt der Steuerzahler

Die Polizei kann im Gegensatz zu privaten Rettungshubschraubern keine Rechnung für den Einsatz stellen. Denn - wie immer bei einem Notruf - „wenn die körperliche Unversehrtheit nicht gewährleistet ist“ – muss geholfen werden. Die Kosten trägt der Steuerzahler.

In Salzburg war es im August 2013 der Polizei zum ersten Mal möglich, zwei Holländern die Absicht eines „Gratis-Transports“ nachzuweisen. Die Urlauber schrieben ins Gipfelbuch: „retour lassen wir uns vom Hubschrauber bringen“ - mehr dazu in Hubschraubereinsatz mit teuren Folgen.

Bis zu 300 „Taxiflüge“ im Jahr

Laut Polizei stehen 250 bis 300 Fälle pro Jahr, in denen der Polizeihubschrauber gerufen wird, unter Verdacht nur ein „Taxiflug“ zu sein. Jetzt sucht man auch bei der Polizei nach Möglichkeiten auch Rechnungen stellen zu können.