Kraftwerk Mittlerer Inn steht kurz vor UVP

Die Innsbrucker Kommunalbetriebe (IKB) halten an ihrem Kraftwerksprojekt in Polling fest. Sie wollen Ende März das Regionalkraftwerk Mittlerer Inn zur Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) einreichen.

Nach einer Mitteilung vom Mittwoch gehen die IKB davon aus, dass das Regional-Kraftwerk Mittlerer Inn (RMI) genehmigungsfähig sei und auch dem Kriterienkatalog entspreche. Die Sachverständigen der IKB hätten bisher 130 Gutachten und 300 Pläne erstellt, alle ökonomischen und ökologischen Kriterien seien erfüllt, so IKB-Vorstandsvorsitzender Harald Schneider in der Aussendung. Der Grundwasserspiegel beim Inn-Kraftwerk auf Höhe Polling-Pettnau sei gesichert, ökologische Begleitmaßnahmen würden realisiert.

Fotomontage Regionalkraftwerk Mittlerer Inn bei Polling/Pettnau

Fotomontage/IKB

In der Fotomontage erkennbar ist die geplante „Fisch-Spur“ am Südufer.

Innovative Fischauf- und abstiege

Um das Gleichgewicht im Tierreich nicht zu gefährden, soll ein eigener Parallelbach entlang des Staubereichs entstehen. In diesem zweiten Fließgewässer soll das Wasser mit fünf bis fünfzehn Kubikmetern Wasserabfluss pro Sekunde fließen. Dadurch soll die natürliche Wanderung der Fische trotz Wasserrückstau möglich sein. Ein Fahrradweg im Uferbereich soll das Gelände als Naherholungsgebiet attraktiv machen, so die IKB.

Wasserkraft für Strom für 25.000 Haushalte

Das RMI ist für eine Leistung von 20,7 MW und einem Jahresarbeitsvermögen von 92,4 GWh ausgelegt, dies entspricht dem Verbrauch von ca. 25.000 Haushalten. Die Staulänge beträgt rund dreieinhalb Kilometer. Die IKB wollen 130 Millionen Euro in das RMI investieren. Auf heftige Kritik stößt das RMI beim WWF: unter Berufung auf ein Gutachten stellt der WWF die Wirtschaftlichkeit des Kraftwerk in Frage – mehr dazu in WWF: Kraftwerk Mittlerer Inn wird „Millionengrab“.