Überfall auf Geldtransport: Täter weiter flüchtig

Nach dem bewaffneten Überfall auf einen Geldtransporter auf der Inntalautobahn bei Hall sind die drei Täter weiter flüchtig. Sie hatten sich als Polizisten ausgegeben und den Chauffeur des Geldtransporters gefesselt am Innufer liegen gelassen.

Der Wagen der Geldtransportfirma – ein VW Caddy - wurde Freitag gegen 14.30 Uhr auf der Richtungsfahrbahn Innsbruck von einem schwarzen VW-Passat-Kombi mit Innsbruck-Land-Kennzeichen überholt. Auf der Heckscheibe dieses schwarzen Wagens war wie bei einer Zivilstreife mit Leuchtschrift die Aufschrift „Polizei - bitte folgen“ zu lesen. Auch eine Anhaltekelle sollen die Täter dabeigehabt haben.

Der überfallene Geldtransporter

zeitungsfoto.at

Der VW-Caddy war nicht als Geldtransporter erkennbar.

Nach der Anhaltung auf einem Parkplatz vor der Autobahnabfahrt Hall-Mitte hat das Trio den Lenker mit einer Faustfeuerwaffe bedroht, ihn gefesselt und anschließend an einem Radweg am Innufer liegen gelassen haben.

Tresor auf Parkplatz aufgebrochen

Laut derzeitigem Ermittlungsstand fuhren die Täter anschließend mit dem Geldtransporter auf den Parkplatz des Gasthauses „Badl“ in der Nähe der Autobahnabfahrt. Dort dürften sie den Tresor aufgebrochen haben. Das Aufbrechen des Tresors, in dem die Geldkassetten aufbewahrt wurden, dürfte einige Zeit in Anspruch genommen haben, berichtete der Ermittlungsleiter beim Landeskriminalamt, Christoph Hundertpfund, im Gespräch mit dem ORF. Dass es dabei - wie ursprünglich angenommen - zu größerer Lärmentwicklung gekommen sein müsste, revidierte Hundertpfund am Samstag.

Fahndung nach Überfall auf Geldtransport

ORF

An dieser Raststelle lotsten die Täter den Geldtransporter von der Autobahn

Kennzeichen möglicherweise gefälscht

Die unbekannten Täter flüchteten anschließend mit dem VW-Passat. Das Opfer wurde etwa eine halbe Stunde nach dem Überfall auf dem Radweg gefunden. Die Spurensicherung und die Ermittler nahmen am Nachmittag ihre Arbeit an Ort und Stelle auf.
Ob und wie viel Geld erbeutet wurde, dazu gibt es seitens der Ermittler keine Auskunft. Das IL-Kennzeichen des Fluchtfahrzeugs könnte laut Hunderpfund gestohlen oder gefälscht worden sein.

Polizei ersucht um Hinweise

Die Polizei bittet nun um Hinweise, speziell um Beobachtungen im Zusammenhang mit dem schwarzen VW Passat Kombi oder ob verdächtige Geräusche beim Caddy wahrgenommen wurden. Die drei Täter sollen Tiroler Dialekt gesprochen haben, 180 bis 190 Zentimeter groß gewesen sein bei kräftiger Statur. Einer der Täter soll ein beige Mütze getragen haben.

Fahndung nach Überfall auf Geldtransport

ORF

Schwer bewaffnet kontrollierte die Polizei alle Autofahrer im Umkreis des Tatortes.

Durch die Alarmfahndung kam es auf der Inntalautobahn in Richtung Kufstein zwischen Wiesing und der Kontrollstelle Kundl zu einem neun Kilometer langen Stau. Auch auf der Brennerautobahn in Richtung Brenner gab es durch die Alarmfahndung zwei Kilometer Stau.