Heli-Gipfel: Flugrettung wird ausgeschrieben

Bei einem Heli-Gipfel mit den privaten Anbietern ist am Mittwoch in Innsbruck keine Einigung auf eine Begrenzung von maximal 15 Notarzthubschraubern erreicht worden. Daher schreibt das Land die Flugrettung in den nächten Monaten europaweit aus.

Wegen eines erneut aufgeflammten Streits im Zillertal Ende des Vorjahrs stellte LR Bernhard Tilg (ÖVP) den sechs Heli-Unternehmen die Rute ins Fenster. Er forderte einen Konsens unter den Hubschrauber-Unternehmen über die Anzahl und die Standorte, sonst schrecke er vor einer Ausschreibung nicht zurück, so Tilg - mehr dazu in Heli-Streit: Politik droht mit Ausschreibung. Bei einem runden Tisch am Mittwoch wurde aber keine Einigung erzielt, daher kommt nun die europaweite Ausschreibung der Flugrettung.

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Knaus will unter anderem Stützpunkt in Mayrhofen

Anlass für den jüngsten Streit ist Unternehmer Roy Knaus. Er will in Mayrhofen einen weiteren Stützpunkt, obwohl schon zwei Konkurrenten im Zillertal fliegen. Einer davon ist der ÖAMTC - mehr dazu in Weiterer Heli-Stützpunkt im Zillertal in Diskussion. Knaus sprach sich immer für mehr Konkurrenz in der Luft und den freien Markt aus. Davon würde letztendlich der Steuerzahler proftieren. Gerade im Zillertal sei der Kuchen groß genug für drei Anbieter, so der Flugunternehmer. Eine Auschreibung kommt ihm deshalb auch gar nicht ungelegen.

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Grundversorgung durch Flugrettung sichern

2012 hatte das Land mit den Heli-Betreibern eine Vereinbarung getroffen, um die Grundversorgung durch die Flugrettung sicher zu stellen. 1,6 Millionen Euro zahlt das Land bisher dafür. Mit 15 Hubschraubern ist die Abdeckung laut Experten mehr als gegeben. Mit der jetzt fälligen Ausschreibung wird die Zahl der Notarzthubschrauber in Tirol vermutlich leicht reduziert werden. Tilg kündigte an, eine neuerliche Bedarfserhebung durchzuführen. Derzeit gibt es in Tirol neun ganzjährige und sechs saisonale genehmigte Hubschrauber-Stützpunkte. Eine Studie aus dem Jahr 2010 sehe zur Sicherung der Versorgung sechs ganzjährige und dazu vier saisonale Standorte vor.

Die Ausschreibung soll in wenigen Monaten auf dem Tisch liegen. Bis Ende 2015 gelte aber noch die bisherige Vereinbarung mit den Flugrettungs-Unternehmen, so Tilg.