Gletscher Schnalstal: Schröcksnadel steigt ein

ÖSV-Chef und Großunternehmer Peter Schröcksnadel hat sich in Südtirol eingekauft. Seit Freitag hält er gemeinsam mit dem Südtiroler Unternehmen Athesia die Mehrheitsanteile am Aktienpaket der Schnalstaler Gletscherbahn.

Lange wurde spekuliert und verhandelt, am Freitag wurden die Verträge unterschrieben. Die Mehrheit der Schnalstaler Gletscherbahnen AG - nämlich zwei Drittel - gehören nun dem Südtiroler Medienunternehmen Athesia und der Schröcksnadelgruppe in Form einer Beteiligungsgesellschaft. Das restliche Drittel halten 114 Kleinaktionäre.

Gästezahl sukzessive rückläufig

Der Schnalstaler Gletscher hatte in den letzten Jahren immer weniger Skifahrer anlocken können. Im vergangenen Jahr hat die Geschäftsleitung beschlossen, sogar den Sommerskilauf einzustellen. In der gesamten Saison 2011/12 wurden bei den Liften 220.000 Durchgänge jährlich gezählt, in guten Zeiten waren es deutlich mehr. Es sei an der Zeit gewesen, so Gletscherbahnen-Präsident Florian Kiem, neue Partner ins Boot zu holen, um über die Aufstiegsanlagen am Talschluss die nötige Voraussetzung für eine Neuausrichtung des Tourismus im Schnalstal vorzunehmen.

Beide Hauptaktionäre bringen Know How mit

Die Vereinigten Bergbahnen führen in Österreich neun Skigebiete und Tourismusunternehmen, darunter bedeutende Strukturen wie etwa die Großglockner Bergbahnen Touristik sowie die Hinterstoder-Wurzeralm Bergbahnen AG und werden nun auch in Schnals operativ ins Geschäft einsteigen. Die Athesiadruck ihrerseits betreibt in der Region Trentino-Südtirol zwölf Reisebüro-Filialen mit einer breiten Palette von touristischen Angeboten, tritt mit Aveo-Tours als eigenständiger Reiseveranstalter auf und ist vor Jahren mit drei Partnern in das Eigentum und die Leitung des Thermenhotels in Meran eingestiegen.

Herausforderung - aber großes Potenzial

Man wisse, worauf wir uns mit dieser Übernahme einlassen, betonte Geschäftsführer und Miteigentümer der Vereinigten Bergbahnen GmbH, Markus Schröcksnadel: „Es wird ein hartes Stück Arbeit sein und einige Zeit beanspruchen, das in den vergangenen Jahren aus welchen Gründen auch immer verloren gegangene Terrain wieder aufzuholen. Jedenfalls stellen wir uns mit viel Freude und Energie dieser interessanten Herausforderung.“

Peter Schröcksnadel, Mehrheitseigentümer der Vereinigten Bergbahnen GmbH, hat offenbar einige Pläne im Kopf: „Wahrscheinlich bin ich auf der Welt schon überall herumgekommen, wo es einen Quadratmeter Schnee gibt, aber so einen herrlichen Flecken Erde wie hier in der Bergwelt von Schnals findet man nicht leicht. Hier sehe ich ausgedehntes Potenzial für ein spannendes Tourismusprojekt.“

In die Patscherkofelbahn in Innsbruck will Schröcksnadel nicht mehr investieren. Mit 2016 soll der Vertrag auslaufen - mehr dazu in Stadt will Patscherkofelbahn zurückkaufen.

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