Mayrhofen: Heli-Stützpunkt gesperrt

Im Streit um den Heli-Stützpunkt in Mayrhofen hat die BH Schwaz entschieden, den Flugplatz aus Sicherheitsgründen zu sperren. Gegen die Firma Heli Tirol von Roy Knaus wurde ein Strafverfahren eingeleitet. Knaus hält das für eine „politische Aktion“.

Knaus hatte den Hubschrauber „Martin 7“ mit 27. Dezember in Mayrhofen in Betrieb genommen. Daraufhin folgten Proteste der ÖAMTC-Flugrettung und von „Schider Helicopter Service“. Sie drohten dem Land Tirol mit der Auflösung der Flugrettungsvereinbarung und argumentierten, dass die Inbetriebnahme „leise, still und heimlich an allen Behörden vorbei“ erfolgt sei - mehr dazu in Flugretter drohen Land mit Vertragsauflösung.

Mayrhofen: Sperre des Hubschrauberlandesplatzes Wiesenweg

ZOOM-Tirol

Vorerst dürfen hier keine Hubschrauber mehr landen.

Flugplatz „eigenmächtig“ errichtet

Das Land Tirol begründete seine nunmehrige Entscheidung unter anderem damit, dass Heli Tirol in Mayrhofen im bescheidmäßig festgelegten Sicherheitsbereich des bestehenden Flugplatzes in Eigenregie und „ohne jegliche Abstimmung mit den Verantwortlichen“ eine Fläche aufgeschottert habe, um von dort Rettungsflugeinsätze durchzuführen.

Zudem werde der reguläre Flugverkehr des Zivilflugplatzes auch durch die Flugbewegungen von „Martin 7“ derart beeinträchtigt, dass ein gefahrloser Flugbetrieb nicht mehr möglich sei. Konkret wurde angeführt, dass die mögliche Staubentwicklung und das Aufwirbeln von Steinen sowie die Behinderungen aufgrund von Fahrzeugen und Personen auf dem Schotterweg zu Gefahren führen könnten. Das Land erklärte weiters, dass zwei Ansuchen von Heli Tirol, in Mayrhofen einen Hubschrauberstützpunkt und einen Zivilflugplatz zu errichten, später wieder zurückgezogen wurden.

Behörde fordert Rückbau

Der Flugplatz werde gesperrt, bis der ursprüngliche Zustand in dessen Sicherheitsbereich wieder hergestellt sei, hieß es. Zu diesem Ergebnis seien Gutachter und Behördenvertreter nach einem Lokalaugenschein in Mayrhofen gekommen. Sämtliche Flugbewegungen vom Standort Mayrhofen wurden mit sofortiger Wirkung untersagt, teilte das Land in einer Aussendung mit. Die Rettungseinsätze würden in der Zwischenzeit von den Hubschrauber-Stützpunkten in Tux und Kaltenbach abgewickelt. Die Versorgung im Zillertal sei damit jedenfalls gewährleistet.

Das gegen Heli Tirol eingeleitete Strafverfahren betrifft nach Angaben des Landes die Errichtung und den Betrieb eines nichtgenehmigten Flugplatzes sowie die Durchführung von Außenlandungen und Starts ohne Bewilligung.

Knaus: „Politische Aktion“

Der Geschäftsführer von Heli-Tirol, der Flugunternehmer Roy Kraus hat heftige Kritik an der Entscheidung der Behörde geübt. Dabei handle es sich um eine „rein politische Aktion vonseiten des Landes Tirol“, erklärte Knaus gegenüber der APA. Er werde sich jetzt genau anschauen, was die Sachverständigen festgestellt haben, und dann werde „dem Land Tirol der Ball zurückgespielt“.

Er richte sich jedenfalls auf ein mehrjähriges Rechtsverfahren ein, so Knaus. „In drei Jahren werden wir dann sehen, was herausgekommen ist“, meinte der Heli Tirol-Chef. Zudem werde er dem Land „andere Sachen“ auf anderen Landeplätzen aufzeigen, die rechtlich nicht in Ordnung seien, etwa wo nicht das gebaut worden sei, was ursprünglich genehmigt worden war.

„Nie Steine aufgewirbelt“

Die Argumentation der zuständigen Behörde, der Bezirkshauptmannschaft, nannte Knaus „relativ fadenscheinig“. So sei etwa das Aufwirbeln von Steinen durch den Hubschrauber „nie geschehen“. Zudem werde er den angeführten Sicherheitsstreifen „nachmessen und fotomäßig dokumentieren“. Diesen würde nämlich entgegen der Behauptung der Behörde kein unbefestigter Zufahrtsweg durchbrechen.