Wieder alle Osttiroler mit Strom versorgt

Nach tagelanger Unterbrechnung sind nun wieder alle Haushalte in Osttirol mit Strom versorgt. Die Arbeiten an den defekten Stromleitungen hatten sich verzögert, weil viele Stellen wegen der Lawinengefahr vorerst nicht erreicht werden konnten.

Nach den Schneefällen am Stefanitag ist nun wieder ganz Osttirol mit Strom versorgt. Samstagabend hätten die umfangreichen Arbeiten im Lesachtal beendet werden können, teilte die „Tinetz AG“ am Sonntag mit. Die Reparatur einer 10-kV-Leitung in Tristach konnte am Sonntag abgeschlossen werden.

Samstagnachmittag, also am dritten Tag nach den heftigen Schneefällen, waren immer noch rund 350 Haushalte in Osttirol ohne Stromversorgung gewesen. Umgestürzte Bäume und die zum Teil hohe Lawinengefahr hatten die Arbeiten erschwert.

Von den Stromausfällen besonders betroffen waren das Lesachtal und das Villgratental, aber auch Teile des Defereggentales, Tauerntales, Iseltales und Strassen-Abfaltersbach-Anras waren ohne Stromversorgung. Die größten Schwierigkeiten hatte es zuletzt im Lesachtal, auch in Teilen von Kals, Prägraten und Debant gegeben. Hier kam es immer wieder durch Baumstürze auf die Leitungsanlagen bzw. durch den starken Schneebehang zu Seilrissen.

Empfindliche Einbußen im Tourismus

Drei Tage lang standen damit auch die Obertilliacher Bergbahnen still. Auch die Hotels und Pensionen im Ort wurden durch den tagelangen Stromausfall vor schwierige Herausforderungen gestellt, schilderte Josef Lugger, der Hotelier ist. Da weitere Schneefälle vorausgesagt seien, hätten viele Gäste Angst bekommen und seien deswegen vorzeitig abgereist. Unter dem Strich bleiben für die Betriebe im Ort empfindliche Einbußen, sagt der Obertilliacher Bergbahnen-Chef und Hotelier Josef Lugger.

Ein Meter Schnee in wenigen Stunden

Innerhalb von wenigen Stunden war am Donnerstag in Teilen Osttirols fast ein Meter Neuschnee gefallen, was für Probleme sorgte. Die Einsatzkräfte standen deswegen im Dauereinsatz. Umgestürzte Bäume kappten zahlreiche Stromleitungen. Rund 3.300 Haushalte waren am Freitagvormittag immer noch ohne Strom, bestätigte Klaus Schüller von der Tinetz. In der Nacht auf Freitag kam es auch im Kaunertal zu Schäden an Stromleitungen, auch hier sind Haushalte ohne Strom.

Viele Ortschaften wieder an Stromnetz angeschlossen

Der nasse Schnee und der weiche Boden waren dafür verantwortlich, dass Bäume auf die Stromleitungen fielen, heißt es bei der Einsatzleitung. Vor allem in den südlichen Teilen Osttirols fielen große Mengen an Schnee.

Starke Schneefälle in Osttirol

EXPA/Michael Gruber

Straßensperre der Gailtalstraße bei Tassenbach

Zahlreiche Straßen gesperrt

Zudem musste am späten Donnerstagvormittag die Gailtalstraße zwischen Kartitsch und Obertilliach gesperrt werden, nachdem Bäume auf die Straße gestürzt waren. Am Samstag war noch die Pustertaler-Höhenstraße zwischen Anras und Asch für den Verkehr gesperrt.

Schneefälle

ORF

Auch Bahnverkehr unterbrochen

Unterbrochen war seit Donnerstagvormittag auch der Bahnverkehr im Drautal. Mehrere Personen mussten mitten auf der Strecke einen Zug verlassen und mit Bussen die Fahrt fortsetzen. Zwischen Innichen und Lienz wurde inzwischen ein Schienenersatzverkehr eingerichtet. Die Strecke zwischen Lienz und Sillian konnte am Freitag nach 16.00 Uhr wieder freigegeben werden, auch zwischen Sillian und Innichen konnte die Sperre aufgehoben werden.

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