Aus Protest hisst Uni schwarze Fahne

Die Universitätenkonferenz hat mit Beginn ihrer Sitzung am Montag beschlossen, als Zeichen des Protests für den Verlust des eigenständigen Wissenschaftsministeriums die Unis schwarz zu beflaggen. Das ist einer von mehreren Protesten gegen die neue Bundesregierung.

Während in Wien die neue Regierung von Bundespräsident Heinz Fischer angelobt wurde, formierte sich öffentlicher Widerstand. Studenten protestierten vor dem Ballhausplatz, an den Unis in ganz Österreich wurde am Montag die schwarze Fahne gehisst - mehr dazu in Fischer gelobt Regierung an.

Schwarze Fahne

Uni Ibk

Rektor kann es nach wie vor nicht fassen

„Die Abschaffung des Wissenschaftsministeriums als eigenes Ressort ist ein fatales Signal, sowohl nach innen - praktisch die gesamte Wissenschafts-Community ist enttäuscht - und natürlich auch nach außen, weil sich der Stellenwert der Wissenschaft in einer Gesellschaft natürlich auch durch Sichtbarkeit im Rahmen eines eigenen Ressorts in der Bundesregierung ausdrückt. Ich war persönlich auch sehr überrascht, zumal sowohl ÖVP als auch SPÖ vor dieser Einigung immer wieder betont haben, dass Forschung und Wissenschaft wichtige Zukunftsthemen seien“, sagt Rektor Tilmann Märk.

Die Meinung Märks teilt mit Günther Platter (VP) übrigens auch der Tiroler Landeshauptmann. Er sparte dabei auch nicht mit Kritik am eigenen Parteichef - mehr dazu in Platter „zornig“ auf eigenen Parteichef. Enttäuscht von der Abschaffung „seines“ Ministeriums war naturgemäß auf Karlheinz Töchterle - mehr dazu in Töchterle: „Schlechte Symbolik für Wissenschaft“.

Freier Diskurs muss gewährleistet sein

Auch die Hochschülerschaft an der Medizinischen Universität Innsbruck sprach sich gegen die Verlagerung der Universitätsagenden in das Wirtschaftsministerium aus. „Diese enorm kurzsichtige Handlung der neuen Regierung ist ein Beweis für die Geringschätzung der Wissenschaft und des österreichischen tertiären Bildungssektors. Es muss ein freier Diskurs zwischen Hochschul- und Wirtschaftsinteressen gewährleistet sein und diese dürfen einander auf keinen Fall untergeordnet werden.“, so die Hochschülerschaft.