Thaurer Bauern kaufen Straub-Areal

Der mehrjährige Verkaufsprozess rund um das Areal der ehemaligen Straub-Kaserne in Hall ist abgeschlossen. Eine Bietergemeinschaft - bestehend aus fünf landwirtschaftlichen Betrieben aus Thaur - hat das Grundstück erworben. Auch das Land Tirol und die Stadt Hall hatten Interesse.

Seit fünf Jahren versucht die SIVBEG - eine Tochter der Republik und der Bundesimmobiliengesellschaft - die ehemalige Straub-Kaserne in Hall an den Mann zu bringen. Geschätzt wurde das Areal samt Gebäuden ursprünglich auf 17 Millionen Euro. Nachdem sich kein Käufer gefunden hatte, wurde 2012 der Mindestverkaufspreis auf 13,3 Mio. Euro reduziert - Interessenten gab es zwar, aber letztendlich wieder keinen Käufer. Bei der jüngsten Ausschreibung verzichtete die SIVBEG auf einen Mindestkaufpreis und brachte das rund 90.000 m² große Grundstück an den Mann.

Idealer Standort zum „Aussiedeln“

Eine Bietergemeinschaft - bestehend aus fünf Gemüsebauern aus Thaur und Rum - ist neuer Eigentümer des Straub-Areals, wie Romed Giner, einer der neuen Besitzer, gegenüber tirol.ORF.at bestätigt. Man freue sich, dass man den Zuschlag erhalten habe, denn mit dem Straub-Areal würden sich einige Probleme lösen lassen, erklärt Giner.

So wollen die fünf Landwirte Produktion und Logistik ins neue Areal verlegen. Das bringe nicht nur Synergien, sondern auch eine Entspannung für den Dorfkern, erläutert Giner. Auch die Zufahrtsfrage zum Straub-Areal sei so geplant, dass keine Anrainer zusätzlichem Verkehr ausgeliefert sind. Das Areal, das ja direkt an der Thaurer Grenze liegt, soll vom Westen her erschlossen werden.

Ein weiteres Problem, das laut Giner mit dem Kasernenkauf gelöst werden kann, sei jenes der Unterbringung der zahlreichen Arbeitskräfte. Immerhin beschäftigen die fünf Betriebe gemeinsam 100 Ganzjahres- und 150 Saisonmitarbeiter. Die bestehenden Gebäude könnten ohne große Umbauten genützt werden, spricht Giner von einer einmaligen Gelegenheit.

Bodenfonds des Landes überboten

Neben der Bietergemeinschaft war auch das Land Tirol über den Bodenfonds am Grundstück interessiert. Das Angebot des Landes wurde jedoch von den Bauern überboten, wie der zuständige Landesrat Johannes Tratter gegenüber ORF Tirol bestätigte. Über den Kaufpreis wurde zwar Stillschweigen vereinbart. Er liegt laut Giner über zehn Millionen Euro, aber unter dem einstigen Mindestverkaufspreis von 13,3 Millionen Euro.

Seitens der neuen Besitzer will man jetzt als ersten Schritt mit der Stadt Hall in Kontakt treten. Wir wollen ehestmöglich die Bürgermeisterin über unsere Pläne informieren, so Giner. Das Grundstück liegt auf Haller Grund und muss noch umgewidmet werden.