Burschenschafter: Oppitz will Vertrag auflösen

Die Innsbrucker Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer (Für Innsbruck) will das Treffen des Verbandes deutscher Burschenschaften weiter verhindern. In einem Brief ersucht sie die Mitgesellschafter der Congress und Messe Innsbruck, den Vertrag mit der Burschenschaft Brixia zu lösen.

Die Burschenschafter wollen am nächsten Samstag in Innsbruck ihr Verbandstreffen abhalten. Am Freitag kündigte ein Aktionsbündnis gegen Faschismus in Innsbruck eine große Demonstration für den nächsten Samstag an - mehr dazu in Großdemo gegen Burschenschaftertreffen.

Auch die Stadtregierung unter Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer (Für Innsbruck) hatte bereits im Vorfeld ihr Missfallen darüber geäußert, dass diese Veranstaltung in Innsbruck stattfinden soll. Da es sich nicht um eine öffentliche Veranstaltung handle, konnte der Verbandstag nicht untersagt werden - mehr dazu in Burschenschaftertreffen kann nicht verboten werden. Oppitz Plörer betonte, die Veranstaltung nicht in der Stadt haben zu wollen.

Oppitz schickte Brief an Messe-Mitgesellschafter

Am Samstag ersuchte die Bürgermeisterin die Mitgesellschafter - Land Tirol, die Wirtschaftskammer und den Tourismusverband - in einem Brief einen Ausstieg aus dem Vertrag zu unterstützen und mögliche Pönalen zu tragen.

Reaktionen darauf gibt es vorerst vom Tourismusverband, dessen Obmann Karl Gostner Unterstützung signalisiert. Jürgen Bodenseer, Präsident der Wirtschaftskammer, ist zwar auch „nicht glücklich, dass das Treffen ausgerechnet im Gedenkjahr an die Progromnacht stattfindet.“ Er frage sich aber „als liberal denkender Mensch“ auch, was als nächste komme, wenn man das Treffen einer Gruppierung untersage, die per Gesetz nicht verboten sei. „Es passt mir auch nicht, dass gegen das Treffen demonstriert wird. Heute wird ja schon gegen alles demonstriert“, meinte Bodenseer . Er denke dabei an die vielen Gäste aus Südtirol oder Bayern, die an diesem Wochenende Innsbruck besuchen. „Das schaut nicht gut aus“, erklärte Bodenseer.

Vom Land Tirol gibt es vorerst noch keine offizielle Stellungnahme zu dem Vorstoß der Innsbrucker Bürgermeisterin.

Burschenschafter: „Unhaltbare Diffamierungen“

Wie der Sprecher des Dachverbandes Deutsche Burschenschaft, Walter Tributsch, am Samstag erklärte, enthalte das Schreiben der Bürgermeisterin unter anderem unhaltbare Diffamierungen seiner Person. Er frage sich, „wie lange sich Innsbruck diese Bürgermeisterin noch leisten will“.
Der Sprecher geht weiter davon aus, dass die Verträge eingehalten werden müssen und das Treffen in der Messe stattfinden könne. Sonst gäbe es aber auch ein Ausweichquartier.