Drei neue Tiroler Unesco-Kulturerben

Die Liste des immateriellen Kulturerbes in Österreich ist um drei Tiroler Traditionen länger. Donnerstagabend hat die Unesco-Kommission in Innsbruck die Urkunden für die neu eingetragenen immateriellen Kulturgüter überreicht.

Die Heiliggrab-Bruderschaft in Pfunds ist ab sofort ein immaterielles Kulturerbe der Unesco und damit schützenswert. Seit 502 Jahren wird in Pfunds in der Liebfrauenkirche jeden Karfreitag das heilige Grab aufgestellt und 24 Stunden - vom Karfreitag 15.00 Uhr bis zum Karsamstag 15.00 Uhr - angebetet.

Prozession der Bruderschaft

Prof. Robert Klien

Die Heiliggrab-Bruderschaft auf dem Weg in die Liebfrauenkirche.

Stolz auf die Anerkennung

„Wir sind meines Wissens nach die älteste Anbetungs-Bruderschaft im Alpenraum“, sagte Robert Klien, der den Antrag bei der Unesco gestellt hat: „Wir haben 192 Mitglieder, die alle aus Pfunds kommen und es wurde die letzten 500 Jahre immer gebetet. Nicht einmal die Nazis konnten uns auflösen. Wir sind sehr stolz für diese Anerkennung der Unesco.“

Außerdem wurden die Sakramentsgarden in Tirol und das Enziangraben in Galtür von der Unesco als Kulturgut eingestuft. Maria Walcher von der österreichischen Unesco-Kommission meinte, diese drei Bräuche erfüllten die Kriterien: „Ist es identitätsstiftend für eine Gemeinschaft? Ist das über Generationen nachvollziehbar? Gibt es Risiken für diese Tradition? Ich glaube, dass diese Traditionen im Bewusstsein etwas verändern, sowohl für jene, die daran teilnehmen, als auch für jene, die davon hören.“

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