Neue Operationsmethode bei Blasenkrebs

Am Krankenhaus Hall wurde eine neue, schonendere Methode für die Entfernung von Blasentumoren entwickelt. Dabei wird der Tumor mit einem Hochdruckwasserstrahl abgelöst. Der Eingriff wurde bisher an 14 Patienten durchgeführt.

Blasenkrebs ist die neunthäufigste Art von Krebs. In der Regel erkranken Männer vier Mal so oft wie Frauen. Als Hauptrisikofaktor gilt das Rauchen. An der Abteilung für Urologie am Krankenhaus Hall werden jedes Jahr knapp 200 Patienten wegen Blasentumoren behandelt. In diesem Spital wird der Tumor bei der Entfernung nicht wie bisher zerschnitten, sondern als Ganzes durch die Harnröhre entfernt.

Dr. Udo Nagele, Primar Urologie, KH Hall

ORF

Udo Nagele, Abteilungsvorstand der Urologie im Krankenhaus Hall

Tumor wird als Ganzes entfernt

Bei der neuen Methode wird unter den Tumor mit einem Hochdruckwasserstrahl ein Wasserbett gespritzt. Der Vorstand der Urologie, Udo Nagele, erklärt: „Wir spritzen dabei Wasser zwischen Blasenschleimhaut und Muskel. Dadurch heben wir die Blasenschleimhaut inklusive Tumor ab. Anschließend müssen wir nur mehr um den Tumor herum schneiden. Das Ganze können wir dann in einen Bergebeutel einpacken und durch die Harnröhre herausziehen.“

Methode wird derzeit nur in Hall angewandt

Der Eingriff erfolgt unter Narkose. Durch die neue Methode könne ein Pathologe genau beurteilen, ob der Tumor komplett entfernt wurde. Dadurch könne ein eventueller Zweiteingriff vermieden werden.

Die neue Operationsmethode ist bereits zugelassen und wird derzeit nur am Krankenhaus Hall verwendet. Eine Studie wird derzeit durchgeführt, um die Vorteil gegenüber der herkömmliche Behandlungsmethode wissenschaftlich zu dokumentieren.