30 Jahre Herztransplantation

Am 11. Oktober 1983 ist an der Innsbrucker Klinik österreichweit zum ersten Mal ein Herz verpflanzt worden. Die Chirurgen Raimund Margreiter und Franz Gschnitzer schrieben damit Medizingeschichte.

Mittlerweile wurden in Innsbruck laut Angaben der Tilak 393 Herzen verpflanzt. Im Durchschnitt werden rund 20 Transplantationen pro Jahr in Innsbruck durchgeführt. Damit seien die Kapazitäten aber bei weitem nicht erreicht, heißt es.

Hauptproblem, warum nicht mehr Herzen verpflanzt werden können, sei die beschränkte Verfügbarkeit von Transplantaten. Zudem verlangten Herztransplantationen einen großen organisatorischen Aufwand. Sie sind kaum planbar und zwischen Explantation und Implantation dürfen nur wenige Stunden vergehen.

Gute Prognosen für Patienten

Bei der Erlebensrate - dem Prozentsatz der Transplantierten, die nach einem bzw. zehn Jahren noch leben - sei die Innsbrucker Klinik unter den führenden Einrichtungen Europas zu finden. Bei der Lebensqualität liege sie ebenfalls an der Spitze. Diese bestimmt sich unter anderem dadurch, wie viele Immunsuppressiva, also Medikamente, die das Immunsystem des Patienten selektiv unterdrücken, ein Transplantationspatient einnehmen muss. Diesbezüglich wird an der Innsbrucker Universitätsklinik Forschungsarbeit geleistet.

Die Geschichte der Transplantationschirurgie in Innsbruck war allerdings nicht immer ungetrübt. 1987 mussten derartige Operationen wegen eingeschränkter Intensivkapazitäten zwischenzeitlich eingestellt werden. Erst 1993 konnte die Transplantationsabteilung eine neue Station beziehen und ihre Tätigkeit wieder aufnehmen.

Am Freitag - 30 Jahre nach der ersten Herzverpflanzung in Tirol - war Raimund Margreiter Studiogast in Tirol heute.

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Bisher fast 2.000 Herzen verpflanzt

Nach Angaben der Gesundheit Österreich GmbH wurden bis 2012 österreichweit 1.927 Herzen transplantiert. Nach der ersten Herzverpflanzung in Innsbruck 1983 wurden zehn Jahre später in ganz Österreich bereits 105 Herzen verpflanzt. Seit der Jahrtausendwende ist die Zahl wieder rückläufig, 2012 lag sie bei 59.