Klimarat: Experte zeichnet düsteres Bild

Am Freitag wird der neue Bericht des Weltklimarates in Stockholm der Öffentlichkeit präsentiert. Als einziger österreichischer Wissenschafter ist der Glaziologe Georg Kaser von der Universität Innsbruck mit dabei.

Rund 1.500 Seiten umfasst der ursprüngliche Bericht, am Freitag wird eine 30-seitige Kurzfassung den Regierungsvertretern in Stockholm präsentiert. Bis dorthin sind die Ergebnisse unter Verschluss.

Georg Kaser

IMGI

Glaziologe Georg Kaser

Georg Kaser, Glaziologe an der Uni-Innsbruck, durfte am Mittwoch noch nichts zu den Ergebnissen sagen. Anhand eines Vergleichs zeichnete er aber ein düsteres Zukunftsbild unseres Klimas. Er sprach von einer vielbefahrenen, massiv belasteten Brücke, die zusätzlichem Verkehr nicht mehr standhalten würde: „Wenn Sie in Zukunft den Schwerverkehr von der Brücke wegnehmen, dann können Sie noch zehn Jahre damit fahren. Wenn Sie nur Radfahrer drauflassen, dann können Sie vielleicht überhaupt noch 50 bis 100 Jahre mit dieser Brücke leben. Wenn Sie aber weiterhin den Schwerverkehr drauftun, dann müssen Sie heute noch abbrechen.“

„Botschaft gibt es seit den 1970er Jahren“

Konkret heißt das, dass die Ressourcen auf unserem Planeten durch den weltweit intensiven Verbrauch fossiler Brennstoffe rasch zu Ende gehen, sagte Kaser: „Die Botschaft ist relativ klar, die gibt es ja seit Ende der 1970er Jahre: Das Verbrennen fossiler Brennstoffe tut dem globalen Klimasystem nicht gut.“

Freitagvormittag wird der Weltklimabericht der Öffentlichkeit präsentiert. Es ist der inzwischen 5. Bericht des Weltklimarates, schon davor wird er den Vertretern von insgesamt 195 Regierungen vorgelegt.

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