Außergewöhnliche Kapelle eingeweiht
Mehrere Monate wurde an der Kapelle gebaut. Zur Einweihung des modernen Baus aus Stahl und Holz kamen am Sonntag zahlreiche Interessierte. Der Bau in Form eines Granaten soll an die handwerkliche Vergangenheit des Zillertals erinnern. Errichter Josef Brindlinger erklärt, dass im Zillertal Granaten abgebaut worden sind. Sein Urgroßvater hätte sie vom Zillertal in die ganze Welt gebracht.
ORF
ORF
Architekt will Emotionen wecken
Für die Planung und Umsetzung der Kapelle konnte der weltbekannte Schweizer Architekt Mario Botta gewonnen werden. Mit dem ungewöhnlichen Design will Botta vor allem Emotionen vermitteln. „Mitten in der Natur hilft ein Stück purer Geometrie wie diese Kapelle, die Natur, die Landschaft, den Himmel und die Atmosphäre besser zu lesen. Ich glaube, dass auf dem Gipfel eines Berges die Wahrnehmung verstärkt wird. Hier ist der Kontrast zwischen der von Menschen veränderten Landschaft und der Unendlichkeit des Universums viel deutlicher zu spüren“, sagt Botta am Rande der Einweihung.
ORF
Auch im Inneren der Kapelle zeigt sich die für Botta typische Schlichtheit. Im Innenraum ist nur ein Bild aufgehängt.
ORF
In der Kunstwelt ist die Granatkapelle bereits jetzt ein Begriff. Mario Bottas erstes Bauwerk in Österreich lockt Kunstexperten ins Zillertal. „Das bedeutet für Österreich einen Adelstitel in Architektur im öffentlichen Raum. Hier verbindet sich mit diesem Objekt natürlich eine Traumhaftigkeit von Kunst und Natur. Das schafft in den seltensten Fällen jemand, Botta hat es geschafft“, sagt der Kunstexperte Frank Thomas Gaulin.
ORF