Großbaustelle am Piz Val Gronda

Nach jahrzehntelangem Ringen wird seit März in Ischgl am Piz Val Gronda eine Seilbahn gebaut. Die 19 Millionen Euro teure Seilbahn soll schon diesen Winter in Betrieb gehen. Derzeit ist eine eindrucksvolle Großbaustelle zu sehen.

Zwei riesige Stützen der künftigen Pendelbahn auf den Piz Val Gronda begeistern den Seilbahnvorstand Hannes Parth nur bedingt. Die Stützen seien sehr hoch geworden. Man habe eigentlich eine etwas dem Gelände angepasstere Bahn bauen wollen, was aber nicht möglich gewesen sei. Die zwei imposanten Stützen mit Höhen von 64 und 92 Meter würden „vielleicht nicht ganz so gut in das Gelände passen nach unserem Empfinden“. Aber diese Stützen seien behördlich vorgeschrieben.

Seilbahnbaustelle Piz Val Gronda

Silvretta Seilbahn AG

Die zwei großen Stützen

Derzeit werden die aus der Schweiz gelieferten Trag- und Zugseile, die insgesamt an die 500 Tonnen wiegen, für die mühsame und aufwendige Montage vorbereitet. Das Seil müsse zur Talstation gezogen werden, da man dort nicht hinfahren könne. Man rechnet einen Zeitraum von acht Wochen bis alle Seile bei den Stützen und der Bergstation seien, so Parth.

Seilbahnbaustelle Piz Val Gronda

Silvretta Seilbahn AG

Arbeiter auf einer Seilbahnstütze

Rund 55 Arbeiter, die in Containern auf über 2.000 Meter wohnen, sind im Dauereinsatz. Das schöne Wetter müsse genützt werden, damit die Bahn bis Weihnachten läuft, betont der Vorstand der Seilbahn. Glücklich zeigt sich Hannes Parth darüber, dass es bislang keine Störaktionen, aber einen regen Baustellentourismus gegeben hat. Es seien viele Besucher aus unterschiedlichsten Motiven da gewesen, vielleicht auch solche die es nicht gern sehen. Es habe sich niemand an die Baggerschaufel gekettet, es sei sehr ruhig gewesen.

Seilbahnbaustelle Piz Val Gronda

Silvretta Seilbahn AG

Arbeiten an der Talstation

Neben dem reinen Bahnbau müssen auch Vorschriften des Naturschutzes erfüllt werden, zum Beispiel muss ein Ausgleichsraum für das seltene Steinhuhn geschaffen werden, das lange Zeit für erhitzte Gemüter rund um die Genehmigung sorgte. Man müsse Latschen ausholzen, um ein aufgelockertes Gelände zu schaffen zwischen Wiesen, Latschen und Geröll. „Das kostet uns sehr viel Geld, aber wenn der Vogel dann kommt, hat es sich rentiert“, sagt Hannes Parth.

Mit ziemlicher Sicherheit schweben mit Beginn der Wintersaison die beiden Kabinen hinauf auf den Piz Val Gronda. Bei bis zu 90 Metern Luftstand können stündlich 1.300 Personen transportiert werden.

Links: