Kassen warten auf Millionen aus dem Ausland

Ausländische Versicherungen sind bei der Bezahlung von medizinischen Leistungen in Österreich ausgesprochen lax. Die Bundesländer sitzen auf einem Berg von offenen Forderungen in der Höhe von rund 226 Millionen Euro für erbrachte Behandlungen. Tirol ist dabei Spitzenreiter.

Der Löwenanteil der noch nicht beglichenen Forderungen entfällt auf die Landesgesundheitsfonds, die für die Bezahlung der Spitalskosten zuständig sind: Die Länder warten in Summe auf über 168 Mio. Euro. Die höchsten Außenstände hat das vom Tourismus geprägte Tirol mit knapp 37 Mio. Euro, knapp gefolgt von Wien mit 36 Millionen Euro. Oberösterreich hat noch 26 Mio. Euro offen, Salzburg 22 Mio. Euro, die Steiermark 14 Mio., Kärnten knapp 13 Mio. Euro, gefolgt von Niederösterreich (9 Mio.), Vorarlberg (knapp 8 Mio.) und dem Burgenland (gut 3 Mio. Euro).

Deutsche haben die meisten Außenstände

Die Forderungen der Gebietskrankenkassen machen in Summe knapp 58 Mio. Euro aus, davon entfallen 11 Mio. auf Wien und knapp 11 Mio. auf Tirol. Die weiteren Außenstände: Oberösterreich mit 8,5 Mio. Euro, Kärnten mit 7 Mio., Salzburg mit 6 Mio., die Steiermark mit knapp 6 Mio., Niederösterreich mit 4,5 Mio., Vorarlberg mit knapp 2,5 Mio. und das Burgenland mit 1,5 Mio. Euro.

Die mit Abstand größten Zahlungsrückstände gibt es in Deutschland, 118 Mio. Euro sind da noch offen. Zweitsäumigstes Land ist Rumänien mit unbezahlten Rechnungen in der Höhe von über 12 Mio. Euro, knapp gefolgt von Italien mit 11,8 Mio. In den Niederlanden sind noch Behandlungen über 9,7 Mio. Euro unbezahlt, in Großbritannien über 7,2 Mio. Euro.

Auch Österreich ist säumig

Liest man allerdings die letzte der insgesamt 122 Seiten der Anfrage-Beantwortung, relativiert sich das Ungleichgewicht doch deutlich: Denn auch auf österreichischer Seite ist die Eile beim Bezahlen offener Rechnung enden wollend: Rund 190 Mio. Euro sind noch offen, davon alleine knapp 144 Mio. Euro in Deutschland.