Seibersdorf: Strahlenpaket war falsch etikettiert

Nach dem Zwischenfall mit radioaktivem Material liegt jetzt ein Untersuchungsergebnis vor. Demnach war der Behälter der Uni Innsbruck undicht und nicht korrekt etikettiert, hieß es aus der Nuclear Engineering Seibersdorf GmbH.

Nach dem erstmaligen Betreten der kontaminierten Halle vergangene Woche hätte eine Überprüfung ergeben, dass der Behälter falsch beschriftet war, erklärte Seibersdorf-Geschäftsführer Günter Hillebrand am Montag auf Nachfrage. Außerdem sei der Behälter undicht gewesen.

„Dieses Fläschen war undicht. Es ist so undicht, wie es war, in einen Überbehälter gekommen, der dann dicht verschlossen wurde. Bei der Behandlung dieses Stoffes kam es auch bei uns zu Kontamination“, erklärt Hillebrand gegenüber dem ORF Tirol.

Anfang Mai war es in Seibersdorf zu dem Strahlenunfall gekommen, bei dem zwei Mitarbeiter von radioaktivem Material bestrahlt wurden - mehr dazu in Seibersdorf: Radioaktiver Zwischenfall. Auch in Innsbruck waren Uni-Mitarbeiter durch radioaktive Behälter mit Strahlung in Kontakt gekommen - mehr dazu in Unimitarbeiter waren Strahlung ausgesetzt.

Erster Verdacht nun bestätigt

„Es hat sich herausgestellt, dass einer der Behälter von der Uni Innsbruck extrem kontaminiert war und sich somit unsere Vermutung von damals bestätigt hat“, berichtete Hillebrand. Nun gelte es ein Konzept für die Dekontamination zu entwickeln: „Das befindet sich derzeit in Ausarbeitung. Wir hoffen, bis Mitte September eine Freigabe von der Strahlenschutzbehörde zu bekommen.“ Danach soll mit den Reinigungsarbeiten der Halle 11 begonnen werden.

Uni Innsbruck: Unabhängiger Experte hat verpackt

Per e-mail teilte die zuständige Vizerektorin für Infrastrukut, Anke Bockreis, am Montag mit, dass mit der Entsorgung des radioaktiven Americium 241 ein unabhängiger Experte beauftragt worden sei. Von ihm stamme die Aussage, dass alles korrekt verpackt worden sei. Die Beweisfrage müsse nun wohl ein Gericht klären, heißt es in dem e-mail weiter.

Nach Bekanntwerden eines möglichen Zusammenhangs zwischen dem Vorfall in Seibersdorf und dem an der Alten Chemie in Innsbruck hatte die Innsbrucker Universität zunächst jeden Verdacht von sich gewiesen. Man habe ein korrekt verpacktes und korrekt beschriftetes Paket verschickt, hatte Rektor Tilman Märk Ende Mai bei einer Pressekonferenz betont - mehr dazu in Strahlenunfall: Uni weist Schuld von sich

Details über Dekontamination unklar

Wie die betroffenen Räume im alten Chemiegebäude dekontaminiert werden und wann sei noch unklar. Gegen den unabhängigen Experten und seine Assistentin, die den radioaktiven Müll verpackt hatten und selbst dabei erhöhter Strahlung ausgesetzt waren, laufen weiterhin Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Innsbruck. Die hat jetzt ein Gutachten in Auftrag gegeben.

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