Wilder Kaiser: Kletterer stürzt 80 Meter ab

Ein deutscher Kletterer ist am Samstag in der Gebirgskette Wilder Kaiser tödlich abgestürzt. Der 57-Jährige wollte sich beim Abstieg von der Fleischbank abseilen, dabei rutschte ein Seilende durch den Haken. Der Mann stürzte rund 80 Meter in den Tod.

Der 57-jährige Deutsche war mit seinem 28-jährigen alten Sohn über die Route Via Classica auf die 2.187 Meter hohe Fleischbank gestiegen. Beim Abstieg bis zur Abseilpiste am Herrweg schlossen sie sich zwei weiteren deutschen Alpinisten an. Als sich der 57-Jährige abseilen wollte, rutschte ein Seilende durch den Haken und der Mann stürzte rund 80 Meter in den Tod.

Seil rutschte ungebremst durch Abseilhaken

Laut Polizei hatten die Kletterer auf einen Knoten an den Seilenden verzichtet, da sie der Meinung waren, das wäre wegen der Einsehbarkeit des Geländes nicht notwendig. Der 57-Jährige seilte sich demnach zudem selbstständig und ungesichert ohne einen sogenannten Prusikknoten ab. Er geriet über das Seilende hinaus, das Seil wurde aus dem Sicherungsgerät gezogen und die nun freie Seilhälfte rutschte ungebremst durch den Abseilhaken.

Bergkamerad wollte Seil mit bloßen Händen festhalten

Einer der Bergsteiger versuchte noch, das Seil mit bloßen Händen festzuhalten, was jedoch misslang. Der Mann erlitt schwere Verbrennungen an den Händen. Die Besatzung des alarmierten Notarzthubschraubers konnte nur noch den Tod des abgestürzten 57-Jährigen feststellen. Die drei noch in der Wand stehenden Kletterer mussten mit einem Tau vom Helikopter geborgen werden.

Die Kletterer müssen aus der Wand geborgen werden

ZOOM-Tirol

Die Deutschen mussten aus der Wand geborgen werden

Weitere Bergsteiger bei Alpinunfällen verletzt

Eine 41-jährige Deutsche rutschte am Samstag beim Abstieg von der 3.000 Meter hohen Rinnenspitze in den Stubaier Alpen auf einem versicherten Steig aus. Sie stürzte rund zehn Meter über felsiges Gelände ab und verletzte sich am Fuß. Sie musste mittels Tau vom Notarzthubschrauber geborgen werden und wurde in die Klinik nach Innsbruck gebracht.

Bei Kals am Großglockner war eine 63-jährige Deutsche zusammen mit ihrem Ehemann auf dem Weg in Richtung Tal von der Pfortscharte in Richtung Salmhütte. Dabei rutschte die Frau auf einer Steinplatte aus, stürzte und zog sich schwere Verletzungen zu. Sie wurde mit dem Notarzthubschrauber ins Krankenhaus Lienz geflogen.

Eine 41-jährige Einheimische rutschte beim Abstieg vom kleinen Isidor in den Stubaier Alpen im leicht brüchigen Gelände knapp unterhalb des Gipfels aus und verletzte sich an einer scharfen Felskante. Auch sie musste vom Notarzthubschrauber ins Krankenhaus Hall gebracht werden.