Arbeitslosigkeit steigt in Tirol weiter

Das Arbeitsmarktservice hat am Donnerstag keine guten Nachrichten veröffentlicht. Die Arbeitslosigkeit in Tirol stieg im Juli verglichen mit anderen Bundesländern am deutlichsten an. 4,7 Prozent der Tiroler sind derzeit arbeitslos.

Mit Stichtag 31. Juli waren in Tirol 15.777 Personen als arbeitslos gemeldet. Das sind um über 2.400 Personen oder 18 Prozent mehr als im Juli des Vorjahres. Die Arbeitslosenquote liegt damit derzeit bei 4,7 Prozent. Letzten Juli lag sie bei 4,1 Prozent.

Personalabbau in Tiroler Unternehmen

Zurückzuführen sei diese deutliche Steigerung einerseits auf den Personalabbau bei Tiroler Unternehmen, so der Chef des Arbeitsmarktservices Tirol (AMS) Anton Kern. Es seien im Juli auch unabhängig davon überraschend viele Arbeitslose neu hinzugekommen, so Kern, nämlich fast 6.000. Und zusätzlich sei auch die Arbeitslosigkeit im Tourismus und im saisonalen Handel nur schwach zurückgegangen. Die Zuwächse ziehen sich durch alle Altersklassen und Bezirke, so das AMS.

Baubranche am meisten betroffen

Prozentuell am stärksten stieg die Arbeitslosigkeit im Bezirk Schwaz, am wenigsten im Bezirk Landeck. Nach Wirtschaftssparten gab es den markantesten Anstieg der Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vorjahresmonat unter anderem im Bereich Bau mit einem Plus von über 25 Prozent. Das spiegelt auch den österreichweiten Trend wider - die Situation in der Baubranche ist österreichweit schlecht - mehr dazu in Triste Lage am Bau. Insgesamt stieg die Arbeitslosigkeit in Österreich im Juli um über zwölf Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat - mehr dazu in Plus zwölf Prozent: Arbeitslosigkeit steigt weiter.

ÖGB appelliert an Politik und Wirtschaft

Angesichts der aktuellen Arbeitslosenzahlen verleiht der ÖGB Tirol seinen jüngsten Forderungen Nachdruck. Demnach sollten gerade in der Baubranche, Aufträge zielorientiert an regionale Firmen vergeben werden dürfen. Weiters fordert ÖGB-Arbeitsmarktsprecher Roland Müller, dass die Überstunden teurer werden, beispielsweise um einen Euro. Der Erlös daraus könnte einer aktiven Arbeitsmarktpolitik zugute kommen, so Müller.

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