Vorwärts Tirol: „Basis“ kritisiert Lindenberger

Einen Tag nach dem Rücktritt von Parteiobmann Hans Lindenberger und drei weiteren Landtagsabgeordneten von vorwärts Tirol aus dem Parteipräsidium stellt sich die „Basis“ hinter die kritisierten Gründungsmitglieder Christine Oppitz-Plörer und Anna Hosp.

Innsbruck Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer und Ex-ÖVP Landesrätin Anna Hosp kommentierten auch am Dienstag nicht die aktuellen Entwicklungen bei vorwärts Tirol und die heftige Kritik an ihnen. Am Montag trat Parteiobmann Hans Lindenberger von seiner Funktion zurück. Er und drei weitere Abgeordnete zogen sich aus dem Parteivorstand zurück - mehr dazu in vorwärts-Grabenkämpfe: Vorstand löst sich auf. Bei der Pressekonferenz warfen die vier Landtagsabgeordneten Oppitz-Plörer und Hosp unter anderem „Intrigieren aus dem Hinterzimmer“ vor. Unterdessen ist auch eine Debatte um Parteienförderung bei vorwärts Tirol entbrannt.

Sechs Bezirksorganisiationen melden sich zu Wort

Am Dienstag rückten unterdessen Vertreter von sechs der insgesamt neun Bezirksorganisationen mittels Presseaussendung zur Verteidigung der beiden aus. Dabei handelt es sich um Mitstreiter aus den beiden unmittelbaren politischen Heimatregionen von Hosp und Oppitz-Plörer, Reutte und Innsbruck, sowie aus den Bezirken Schwaz, Kitzbühel und Imst.

„Rumoren an der Basis“ wegen Lindenberger

Sie bezeichnen sich in der Aussendung selbst als die „Parteibasis“ von „vorwärts Tirol“. Scharfe Kritik gibt es am abgetretenen Parteiobmann Landtagsabgeordneten, Hans Lindenberger. Die Schwazer „Spitzenkandidatin-Stellvertreterin“ Margaretha Eberharter meinte etwa , sie halte es für „etwas befremdlich“, dass Lindenberger die Unzufriedenheit an der Basis auf Hosp und Oppitz-Plörrer zurückführe. „Der Einzige, der immer über Personen spricht, ist Hans Lindenberger. Er hatte in den vergangenen Wochen alle Ämter inne und wäre er dem gewachsen gewesen, gäbe es das Rumoren an der Basis nicht“, kritisierte zudem der Spitzenkandidat von Landeck, Peter Zangerl.

Viele Unterschriften für Antrag auf Abwahl

Die Innsbrucker Spitzenkandidatin Waltraud Buchberger, auch Mitglied der Oppitz-Plörer-Gruppierung „Für Innsbruck“, mutmaßte, dass Lindenbergers Rücktritt als Parteiobmann etwas mit der Unterschriften-Liste von über 150 „vorwärts Tirol“- Mitgliedern samt Antrag zu seiner Abwahl zu tun hat.

Hosp „mögliche Kandidatin“ für Parteiobfrau?

Unterdessen kündigte der laut eigenen Angaben „interimistische Pressesprecher“ der Partei, Robert Possenig, gegenüber der APA an, dass am Dienstagabend eine Treffen eben jener sechs Bezirksspitzen anstehe. Dabei wolle man Beschlüsse fassen, wie die Partei auf eine „solide, breite Basis“ gestellt werden könne. An der vom Oppitz-Plörer/Hosp-Lager für den 19. Juli avisierten Generalversammlung wolle man festhalten. Eine Festlegung auf einen neuen Obmann werde es am Dienstag noch nicht geben. Anna Hosp sei aber sicher „eine der Kandidaten“ für die Position der Parteiobfrau. Dem künftigen Vorstand sollen neben den neun Bezirksspitzen auch die Landtagsabgeordneten angehören, hieß es. Diese hatten jedoch am Mittwoch öffentlichkeitswirksam mit Unterschrift ihren Austritt aus dem Vorstand dokumentiert.