Wacker ist 100: Spiel der Legenden am Tivoli
Zum Beginn des „Geburtstagsfestes“ gab es vor 7.000 Zuschauern im Tivolistadion, dem traditionellem „Wohnzimmer“ der Schwarz-Grünen, ein Legendenspiel, in dem sich die „Legionäre“ und die „Tiroler“ 5:5 trennten.
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Nach dem unterhaltsamen Legendenspiel traf die Kampfmannschaft, um an das Gründungsjahr zu erinnern, um exakt 19.13 Uhr auf den HSV. Bei den Gästen, die direkt vom Flughafen gekommen waren und ein viertägiges Trainingslager in Mayrhofen absolvieren, bot HSV-Trainer Thorsten Fink seinen Superstar Rafael van der Vaart von Beginn an auf. Es fehlten aber die verletzten Nationalspieler Rene Adler und Dennis Aogo.
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Die in Jubiläumsdressen angetretenen Innsbrucker waren zunehmend spielbestimmend. In der 43. Minute traf Roman Wallner folgerichtig aus 15 Metern zum 1:0 für Wacker. Kurz nach der Pause war es ein Zuspiel von Wallner, das Wernitznig zum 2:0 nutzte (49.). Hamburg wechselte viel, aus einem Konter in der 90. Minute wäre beinahe noch der dritte Treffer für die Gastgeber durch Kuen gefallen - mehr dazu in sport.ORF.at.
Geschichte mit vielen Höhen und Tiefen
1913 gründen einige Idealisten den Fußballklub Wacker-Innsbruck. Das erste Meisterschaftsspiel gewinnen die Schwarz-Grünen gegen den Arbeiter-Turn- und Sportverein am 9. Oktober 1920 mit 4:0.
1964 steigt Wacker in die höchste österreichische Spielklasse, die Staatsliga. auf. 1970 gelingt der erste Cupsieg.
Erfolgreichste Zeit nach Fusion mit Wattens
1971 entschlossen sich die Verantwortlichen bei der WSG Swarovski Wattens (damals ebenfalls in der höchsten Spielklasse) und bei Wacker Innsbruck die Kräfte im Tiroler Fußball zu bündeln. Zahlreiche Topspieler wie Friedl Koncilia, Walter Skocik oder Roland Hattenberger wechselten damit zu Innsbruck und bildeten die künftige Meistermannschaft. Nicht weniger als fünf Meistertitel konnten in den Folgejahren eingefahren werden. Viermal gewann die Spielgemeinschaft SSW Innsbruck nach der Fusion den Cup, zweimal wurde man Mitropacupsieger. Nach der WM 1978 verließen zahlreiche Mannschaftsstützen den Verein, es folgte der Abstieg in die zweite Liga und eine sportliche Durststrecke bis 1986.
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Gernot Langes verleiht dem Klub neuen Glanz
Unter dem Namen FC Swarovski Tirol erhält der Verein nicht nur ein neues Erscheinungsbild sondern auch dank Gernot Langes die nötige finanzielle Unterstützung, um wieder zu einer Topadresse in heimischen Fußball zu werden. Schon 1987 schafft es die Mannschaft bis ins Semifinale des UEFA-Cups, unter Trainer Ernst Happel und mit den Stars Hansi Müller und Pippo Gorosito gelingt 1989 das Double und 1990 erneut der Meistertitel. In der Saison 1991/92 wurde aus dem FC Swarovski Tirol wieder der FC Wacker Innsbruck.
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Mehrere Präsidenten, mehrere Namen
Nach den Erfolgsjahren in der Ära Langes folgten eher durchwachsene Jahre. Negativer Höhepunkt war 1994 die Zeit des damaligen Präsidenten Klaus Mair, der Hans Krankl als Trainer für den FC Tirol Innsbruck engagiert und zahlreiche Schilling-Millionen in Spieler investiert hatte. Mit der Verhaftung Mairs wegen des Vorwurfs der Untreue stand der Verein vor dem Aus - dank der Politik konnte der Verein aber gerettet werden.
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Mit Jara kehrte der Erfolg zurück
Sportliche Erfolge wurden erst wieder unter Trainer Kurt Jara eingefahren. In den Jahren 2000 bis 2003 gab es wieder Meisterfeiern in Innsbruck - die letzte unter Trainer Jogi Löw, weil Jara nach Deutschland wechselte. Mit dem letzten Meistertitel brach gleichzeitig aber auch das wackelige Finanzgerüst des damaligen Präsidenten Martin Kerscher und des Managers Robert Hochstaffl zusammen. Der Klub erhielt keine Lizenz mehr und musste Konkurs anmelden.
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Ohne erneute Fusion kein Wacker
2002 wurde der FC Wacker Tirol neu gegründet, hätte aber in der untersten Spielklasse beginnen müssen. Dank der WSG Swarovski Wattens, die im Sinne des Tiroler Fußballs eine erneute Fusion mit dem Traditionsklub einging, startete der FC Wacker in der dritthöchsten Spielklasse. Die Spieler der Mannschaft stammten nahezu alle aus der Mannschaft der WSG. Schon zwei Jahre später war der FC Wacker wieder in der Bundesliga, hielt sich dort drei Jahre um dann erneut abzusteigen. 2010 gelang zwar der Wiederaufstieg, der Verein füllte in den letzten drei Jahren aber häufiger durch die notorische Geldnot als mit sportlichen Erfolgen die Schlagzeilen. Gefeiert wurde aber dennoch - nämlich am Ende der abgelaufenen Saison, als das Team in der letzten Runde in einem Herzschlagfinish den Klassenerhalt fixierte.