Heftige Debatte über Osttirol-Bus

Über die künftige Erreichbarkeit von Osttirol hat es am Mittwoch im Tiroler Landtag eine heftige Debatte gegeben. Die schwarz-grüne Landesregierung hatte einen Doppelstocklinienbus als das Öffentliche Verkehrsmittel der Zukunft angepriesen.

Mit dem Fahrplanwechsel im kommenden Dezember ist der jahrzehntelange Direktzug von Innsbruck nach Lienz endgültig Geschichte. Ein Bus wird dreimal am Tag die Direktverbindung ersetzen - mehr dazu in Regierung präsentiert Osttirol-Hilfe.

Ab 2014 wieder Zug mit Umsteigen

Spätestens Ende 2014 soll es dann wieder eine Verbindung per Bahn durchs Pustertal und über den Brenner geben, allerdings mit Umsteigen in Franzensfeste. Entsprechende Verhandlungen mit Südtirol laufen derzeit.

Für Opposition nicht akzeptabel

Die Opposition, vor allem deren Osttiroler Abgeordnete, kritisierten am Mittwoch scharf das Ende des Direktzuges. Die Lienzer Bürgermeisterin und SPÖ-Abgeordnete Elisabeth Blanik sagte, es sei von Landesrat Steixner inakzeptabel gewesen, das zu kappen.

FPÖ-Klubobmann Gerald Hauser zitierte aus dem Koalitionspapier, wo von einer Verbesserung der Vertaktung der Verbindung Lienz Innsbruck mit einer Direktverbindung die Rede sei. Da könne nur der Zug angesprochen gewesen sein, so Hauser. Andreas Brugger, Abgeordneter der Liste Fritz, sagte, zuerst werde sukzessive ein Angebot verschlechtert und dann sage man, „jetzt nimmt es keiner mehr an, jetzt können wir es auflassen“. Für Hans Lindenberger, Klubobmann Vorwärts Tirol, hat die Kommunikation Straße – Schien sogar im Land nicht mehr funktioniert.

Talent mit Ziel Lienz

ORF

Die Talent-Züge mit Ziel Lienz werden nur mehr bis Dezember fahren

Felipe mit Lösung nicht ganz glücklich

Die neue Verkehrslandesrätin Ingrid Felipe (Grüne) sagt, sie sei selbst mit der Lösung nicht ganz glücklich, müsse sie aber mittragen. Der Zug habe wochentags meist nur 30 Fahrgäste. Der Bus sei bequem, schneller und außerdem nur eine Übergangslösung bis der Schienenverkehr wieder besser hergestellt sei.

Schützenhilfe kommt von der ÖVP, Martin Mayerl sagt, es sei in den letzten 20 Jahren nicht gelungen, wesentliche Verbesserungen beim Direktzug zustande zu bringen, weder von der Anzahl, von der Zeit noch vom Komfort her. Deshalb sei es notwendig, hier neue Wege zu beschreiten.